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Lebewohl, du gute alte Hochstraße

Trainer-Promi-Elf besiegt zum Abschied eine Herforder Auswahl mit 11:3 (5:1)

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Die letzte Fußball-Schlacht ist geschlagen. Tschüss, du gute alte Hochstraße, Lebewohl. Zum Abschiedsspiel am Samstag besiegte eine Trainer-Promi-Mannschaft eine Herforder Auswahl mit 11:3 (5:1). Unter den 250 Zuschauern sah man viele ehemalige Fußballer, die Jahrzehnte auf der Asche an der Hochstraße gespielt hatten und nun »ihrem Platz« Adieu sagen wollten.

Bürgermeister Bruno Wollbrink, selbst früher aktiv als Torwart beim VfL Herford, gestand ein, meistens an der Hochstraße verloren zu haben. Es mache Sinn, den Sportplatz Hochstraße zu schließen und zu bebauen. Alle jene, die es lieber gesehen hätten, das der Ball weiter an der Hochstraße gerollt wäre (Wollbrink: »Da soll es doch noch Etliche geben«), gab er zu verstehen, sich mit den neuen Plätzen neben dem Jahnstadion schnellsten anzufreunden. Des Weiteren lobte der sportliche Bürgermeister die Organisatoren des Spiels: »Mein Kompliment an die Leute, die uns diesen Fußball-Leckerbissen heute hier serviert haben.«
Ein Spieler der Promi-Auswahl war besonders traurig: Heinz Knüwe. Der Ex-Bundesligaspieler des SC Herford, später von Hannover 96 und vom VfL Bochum, hatte sich am Mittwoch beim Altherren-Kick in Bad Waldliesborn eine Knieverletzung zugezogen, die der Ex-Manager vom VfL Bochum heute beim VfL-Vereinsarzt untersuchen lassen will. Trotzdem war Heinz Knüwe vor Ort, da er viele gute Erinnerungen an Herford habe.
Der »Bomber der Hochstraße«, Willy Weiß, der in den 60er Jahren im Uwe-Seeler-Stil Tore am Fließband auf der Asche erzielt hatte, nannte als seine schönste Erinnerung an die Hochstraße den 3:0-Sieg im Jahr 1965, als »Fitty« schon das Trikot der »Blauen« von Union 08 trug. »Ich habe alle drei Tore gegen meine alten Kameraden von SuS erzielt und das per Hattrick innerhalb von neun Minuten«, erinnerte sich Weiß mit schelmischen Blicken. Heinrich Gronemeiers schönste Erinnerung an die Hochstraße (»hier bin ich am 1. August 1958 mit dem Fußballspielen angefangen«) war 1961 der Aufstieg mit SuS Herford in die Landesliga.
SC Herfords Sportlicher Leiter, Karl-Heinz Menzel, am Samstag der Mann am Mikrofon, hatte Schwerstarbeit zu leisten, denn den Zuschauern wurden als Leckerbissen 14 Tore serviert, die »Kalla« Menzel kommentieren musste. Auch die dritte Halbzeit im Festzelt wurde zu einer großen Nummer. Die gesammelten Spendengelder wurden später Dr. Rolf Muchow, Chef der Kinderabteilung im Klinikum und selbst Zweitligaspieler 1976 und 1977 des SC Herford, übergeben.
Die Herforder Auswahl unter Regie von Trainer Wolfgang Berg spielte mit: Andreas Laduch - Armin Perrey, Matthias Schwenke, Marc Wörmann, Jörg Linnemann, Markus Henning, Holm Windmann, Oliver Stiens, Herbert Bittner, Bernd Speer, Michael Nicolai, Uwe Niehaus, Holger Freye.
Die Promi-Auswahl unter Leitung von Ludger Wilkinghoff, früher Fußballobmann von Preußen Münster, spielte mit: Frank Kurth (Fort. Düsseldorf) - Uwe Hüttemann (Hamm, Arm. Bielefeld), Nationalspieler Bernhard Dietz (Duisburg, Schalke 04, VfL Bochum), Mark Bördeling (zuletzt Spielertrainer in Hamm), Jörg Kretschmar (Mönchenglachbach, Hannover 96), Lothar Sippel (Frankfurt, Bor. Dortmund, Hannover 96), Nationalspieler Ingo Anderbrügge (Bor. Dortmund, Schalke 04), Torsten Gütschow (Dresden, Hannover 96), Wladimir Ljuty (23 A-Länderspiele für die UdSSR), Michael Schrank (Marl), Nationalspieler Heiko Bonan (VfL Bochum), Manfred Tapken (Erkenschwick), Ralf Augustin (Bor. Dortmund, Al. Aachen).
Die Tore für den Sieger erzielten Lothar Sippel (4), Marc Bördeling (3), Ingo Anderbrügge (2), Heiko Bonan und Torsten Gütschow. Für die Herforder war Mitorganisator Hansi Menke dreimal erfolgreich.

Artikel vom 17.08.2005