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Saisonziel: einstelliger Tabellenplatz

Verbandsligist SV Enger-Westerenger mit qualitativ verbessertem Kader

Von Harald Schwabe
Enger (HK). »Wir haben unseren Kader verkleinert, aber die Qualität erhöht«, sagt SV Enger-Westerengers Cheftrainer Christian Wück knapp eine Woche vor dem ersten Meisterschaftsspiel bei SC Westfalia Rhynern. Bei der Mannschaftspräsentation freute sich Wück über die geglückten Verstärkungen: »Thomas Drewes und ich haben mit acht Spielern Gespräche geführt. Sieben Spieler haben recht schnell uns die Zusage gegeben. Ich bin überrascht, wie gut es bei der Zusammenstellung der neuen Mannschaft gelaufen ist.«

Wück, verantwortlich beim ranghöchsten Fußballverein des Kreises, stuft die Stärke der neuen Mannschaft höher ein als das Team aus der letzten Saison. »Wir haben jetzt 16 oder 17 Spieler, die auf einem Level spielen. In der letzten Saison waren es höchsten elf oder zwölf.«
Probleme gab es in der sechswöchigen Vorbereitungszeit des Öfteren. Einige Spieler fielen wegen Verletzungen aus. Andere, wie Ilker Siviloglu, wurden speziell geschont, weil für ihn die harte Vorbereitung zu viel war. Probleme gab es auch mit dem Platz, da der SVEW ständig auf dem harten Kunstrasen trainieren musste, da der Rasen in Westerenger von hunderten von Maulwurfhaufen übersät ist. Von echten Problemen in der Vorbereitung wollte Wück aber nicht sprechen. »Wenn einer ein echtes Problem hat, dann bin ich es. Wenn ich heute die Mannschaft für das Spiel in Rhynern benennen müsste, dann würde ich sie nachts um 23 Uhr wohl ausknobeln«, sagt der Coach mit einem Lächeln auf den Lippen, ob der Tatsache, das der Kader sehr ausgeglichen ist.
Nachdem der SVEW sich in der letzten Saison nach dem erfolgten sportlichen Umbruch mit Platz elf begnügen musste, aber immerhin das in der Winterpause herausgegebene Minimalziel »Klassenerhalt« schaffte, möchte der Verein in der neuen Spielzeit wieder attraktiven Fußball anbieten. »Das sind wir als ranghöchster Verein unseren Mitgliedern, Fans und Sponsoren schuldig«, sagt der Sportliche Leiter Thomas Drewes. Der Verein habe aus der unbefriedigten letzten Saison seine Lehren gezogen und einen personellen Schnitt vollzogen. Zwar haben mit Alexander Bosnjak und Torjäger Robert Mainka Leistungsträger den Verein verlassen, dafür aber wurden Neuzugänge geholt, die in der Lage sind, die Verluste mehr als kompensieren zu können. Dazu spricht das geringe Durchschnittsalter (22,7 Jahre) noch einiges an Entwicklungsmöglichkeiten.
Da Mannschaften wie die Hammer Spvg. mächtig aufgerüstet haben, mit Germania Gladbeck (wurde aus der Gruppe 2 eingereiht) eine spielstarke Elf Titelambitionen hegt, Vizemeister SuS Stadtlohn, Borussia Emsddetten, Westfalia Rhynern oder RW Erlinghausen ohnehin zu beachten sind, wäre man in Enger schon mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden. Sicherlich, wie Thomas Drewes gestern formulierte, ein realistischer Wunsch.
Dass es beim heimischen Verbandsligisten richtig professionell zu geht, konnte man wieder einmal am Sonntag bei der Präsentation der 1. und 2. Mannschaft erleben. Aber auch im gesamten Umfeld wird professionell gearbeitet. So wurde ein Vertrag mit der Sport-Reha Herford geschlossen, wo sich die Spieler noch am Tag des Spieles medizinisch behandeln lassen können. In der Herzklinik in Bad Oeynhausen wurden alle Akteure durchgecheckt und ihnen nahezu allesamt gute konditionelle Werte bescheinigt. Christian Wück: »Es gibt in der Verbandsliga maximal zwei oder drei Mannschaften, die so professionell arbeiten wie wir.«

Artikel vom 15.08.2005