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Streit ums Geld beim Supercup

Kiel und Flensburg drohten mit Boykott - Prämienregelung als Auslöser

München/Lübbecke (WB). Zwischen der Handball-Bundesliga (HBL) und den beiden Spitzenteams THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt gibt es Streit ums Geld beim Supercup-Spiel am 30. August in München. Beide Mannschaften drohten zwischenzeitlich sogar mit einem Boykott der Saisonauftakt-Partie. Auslöser des Ärgers ist die Prämienregelung.

Der Sieger bekommt 25.000 Euro, dem Verlierer bleiben 10.000 Euro. »Ein Witz«, sagt THW-Manager Uwe Schwenker. Für die unterlegene Mannschaft wäre die Teilnahme ein Minus-Geschäft, weil Anreise, Übernachtung und Verpflegung selbst finanziert werden müssten. Flensburgs Geschäftsführer Thorsten Storm erklärt, er sei von ganz anderen Zahlen ausgegangen. »Wenn wir ein Freundschaftsspiel in Hürup oder auf Sylt abschließen, erhalten wir problemlos eine Garantiesumme von 10.000 Euro. Jetzt erwartet man, dass wir nach München reisen, vor einer riesigen Kulisse spielen und als Zugnummer der Veranstaltung finanziell in die Röhre gucken. Allein das Busunternehmen, das uns betreut, kassiert 7.500 Euro und steht besser da als wir«, so Storm.
Schwenker beziffert die Gesamteinnahmen auf rund 200.000 Euro. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, kann die Aufregung nicht verstehen. »Wenn die Clubs behaupten, wir hätten die Konditionen nicht rechtzeitig mitgeteilt, ist das ihr Problem. Wir haben das im März schon bekannt gegeben. Das ist nicht eine Frage der Kommunikation, sondern der fehlenden Wahrnehmung!« Heute soll eine Telefonrunde stattfinden, »in der eine finanzielle Nachbesserung nicht ausgeschlossen ist«, sagte Bohmann. Mit einer mit 10.000 Zuschauern wahrscheinlich ausverkauften Münchner Olympiahalle, einer TV-Liveübertragung im DSF, verkauften Werbebanden, sowie beispielsweise einer Partnerschaft mit einem InterNet-Wettanbieter, die unbestätigten Informationen zu Folge 50.000 Euro bringen soll, entwickelt sich der Supercup in diesem Jahr zu einem durchaus rentablen Ereignis. Die Miete für die Olympiahalle soll sich, ebenfalls nach unbestätigten Informationen, auf 40.000 Euro belaufen, so dass die von Schwenker genannte Summe von 200.000 Euro durchaus realistisch erscheint. Nicht unumstritten ist innerhalb der Liga zudem, dass angeblich ein in die HBL berufener Vereinsvertreter mit seiner Firma die Vermarktung des Supercup übernommen haben soll.

Artikel vom 15.08.2005