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Meisterjubel - aber
nur beim Gegner. . .

Tennis-2. Bundesliga: Espelkamp - Erfurt 4:5

Aus Espelkamp berichtet Ingo Notz
Espelkamp (WB). Das Meisterstück war um genau 16.35 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit gemacht. Franz Stauder verlor da seinen Tie-Break Ñ und damit stand der Erfurter TC als neuer Champion der Zweiten Liga Nord fest. Nach den Einzel lagen die Thüringer uneinholbar 5:1 in Führung.

Es war einfach wie verhext. Auch das vierte und letzte Heinmspiel der Espelkamper litt extrem unter den Witterungsbediungen. Allerdings waren alle Beteiligte aus den langwierigen Wartezeiten der Vorwochen so vernünftig, diesmal die Fortsetzung der ersten Einzel zügig in die Halle zu verlegen. Gunnar Hildebrand hatte zu dem Zeitpunkt seine Partie an Nummer vier bereits chancenlos mit 2:6 und 1:6 abgeben müssen. Deutlich besser lief es gegen das »Dream Team« der Liga für die Espelkamper auf den anderen beiden Plätzen - und das überraschte dann doch positiv. Markus Menzler hatte dabei allerdings mal wieder Pech. Erneut spielte er bei seinem abermaligenn Comeback nach seiner Leistenverletzung überzeugend, war an zwei ein gleichwertiger Gegner für den polnischen Weltranglisten-187 Lukasz Kubot - verlor aber trotzdem mit 5:7 und 6:7. Da war ebenso mehr drin wie bei Jan-Hendrik Langhorst. Der verblüffte gegen den Tschechen Ota Fukarek, 2004 an Vier mit einer 8:0-Bilanz »Mister 2. Liga Nord«, mit zwei überragenden Sätzen - den ersten gewann er 6:4, im zweiten zog er 4:6 den Kürzeren. Danach spielte der Erfurter in der Halle seinen Stiefel nach Hause - und Langhorst konnte ebenso wie Menzler den Siegeszug der Gäste nicht aufhalten. Beim 0:3 war damit bereits die erste Vorentscheidung gefallen - mit ein wenig Glück hätte es aber auch gut und gerne 2:1 für den TVE stehen können. Beim 0:3 buchte einer von vier Tschechen auf den Plätzen den Espelkamper Ehrenpunkt: Petr Kralert setzte sich im ersten Satz des Nachbarschaftsduells gegen den slowakischen Daviscup-Spieler Michal Mertinak (ATP 138) mit 7:5 im Tie-Break durch, ehe sein Gegenüber wegen einer Schulterverletzung aufgeben musste.
Chancenlos ging danach an Fünf Bora Celiscak unter, der gegen Jan Vacek (ATP 284) kein Mittel fand. Franz Stauder hatte es dann noch in der Hand, die Entscheidung in die Doppel zu vertagen. Satz eins hatte er mit einem Break bei 5:6 verloren, Satz zwei dafür fast schon gewonnen gehabt. 5:1, zwei Breaks vor - und doch ging es noch schief. Zwei Re-Breaks, der Tie-Break musste entscheiden. In dem verlor er zum 0:3 gleich zwei Services - das war's. Die Doppel schenkten die Gäste großzügig ab - die Meisterfeier daheim war verlockender. »Ich habe gedacht, dass Petr oder Franz vielleicht Überraschungserfolge schaffen können. Ansonsten war gegen die aber nichts zu machen«, zog Tobias Löhbrink den Hut vor dem neuen Meister.

Artikel vom 15.08.2005