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Atemschutzträger mussten sich vor dem Einsatz von Lothar Bekemeier (l.) registrieren lassen.

Scheune in Flammen: Feuerwehr rettet Kinder

Übung der Löschgruppen Klosterbauerschaft und Kirchlengern-Mitte verläuft erfolgreich

Kirchlengern (jos). Mit vereinten Kräften ist den Feuerwehrleuten der Löschgruppen Stift Quernheim-Klosterbauerschaft und Kirchlengern-Mitte am Freitag die Rettung von zwei Jungen aus einer brennenden Scheune gelungen. Szenario einer Übung, in deren Erfolg, Frank Rieke, Leiter der Wehr, einen Anreiz zu verstärkter Zusammenarbeit der Löschgruppen sieht. Auch Einsatzleiter Klaus Westerholz war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung.

Freitabend, ärbel Kleemeier sitzt vor dem Fernseher. Um 18.58 Uhr beginnt ihr Alarmmelder zu piepen und schon ist der gemütliche Abend der Feuerwehrfrau beendet. »Blitzeinschlag im Bauernhof, Häverstraße 187« lautet die Meldung mit der die Feuerwehrleute zum Einsatz gerufen werden.
Dass dies der Auftakt zu einer »nassen Übung«“ war, wissen Bärbel Kleemeier und ihre Kameraden zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Eingeweiht waren nur der Organisator der Übung Klaus Westerholz, der vor Ort bereits mit Disconebel den Einsatz vorbereitet, die Brüder Dennis und Sascher Hunting, die sich als Opfer auf ihre Rettung vorbereiten und Frank Rieke, der dann auch als Leiter der Wehr mit dem Einsatzleitwagen zuerst an der Einsatzstelle eintrifft.
Klaus Westerholz hatte ursprünglich Schweißarbeiten als Auslöser eines Schwelbrandes vorgesehen. Aber der Disponent in der Kreisleitstelle Herford hatte aufgrund der aktuellen Wetterlage kurzfristig umdisponiert und einen Blitzschlag als Brabdursache vorgegeben, was die Glaubwürdigkeit des Alarmes deutlich unterstützte. Als erstes Löschfahrzeug rückte nur vier Minuten nach der Alarmierung das LF-24 der Löschgruppe Kirchlengern-Mitte aus, um gegen 19:12 an der Einsatzstelle einzutreffen. Des weiteren rückten noch ein LF-8/6 der Löschgruppe Kirchlengern-Mitte sowie je ein LF-16, LF-8 und der MTW der Löschgruppe Kirchlengern-Nord an. Unter schwerem Atemschutz gelang den Feuerwehrleuten zuerst die Rettung der beiden unverletzten Opfer, die sich in der verqualmten Scheune in die Kabine eines Treckers zurückgezogen hatten. Lautes Husten und Rufe wiesen den Rettern den Weg.
Parallel begannen andere Feuerwehrleute mit dem Aufbau der Löschwasserversorgung und der Brandbekämpfung. Insgesamt wurden 20 B-Schläuche und 9 C-Schläuche eingesetzt um mit 3 C-Strahlrohren und 1 B-Strahlrohr sowie einem Wasserwerfer zur Brandbekämpfung vorzugehen. 34 Feuerwehrleute waren im Einsatz um die Scheune zu retten. Feuerwehrfrau Nicole Deppe sicherte während der Einsatzübung die Schlauchbrücken unter denen B-Schläuche die Häverstraße kreuzten. Hier zeigte sich schnell, das die Schlauchbrücken von den Verkehrsteilnehmern nur langsam überfahren werden dürfen. Beschädigungen an den Schlauchbrücken waren die Folge unachtsamer Autofahrer. Allerdings würde bei einem der Übung gleichenden Ernstfall die kurvenreiche Häverstraße sofort voll gesperrt werden, erläuterte Frank Rieke. Nachdem die eingesetzten Schläuche zum Ende der Übung am Schlauchwechselwagen der Kreisleitstelle gegen saubere ausgetauscht worden waren, und so die Einsatzkraft der Fahrzeuge wieder hergestellt war, begaben sich alle Beteiligten ins Gerätehaus Kirchlengern-Mitte, um sich in einer abschließenden Besprechung noch einmal mit der Übung auseinanderzusetzen. Hier wurden neben den Schlauchbrücken auch eine mangelhafte Kennzeichnung von Führungskräften angesprochen. Alles in Allem waren Frank Rieke und Klaus Westerholz sehr zufrieden mit der Abarbeitung dieses unangekündigten Übungseinsatzes, nur das Wetter hätte etwas besser sein können. Die Zusammenarbeit zwischen den Löschgruppen habe geklappt und die Löschgruppen Kirchlengern-Mitte und Stift Quernheim-Klosterbauerschaft würden sich ideal ergänzen, was man auch in Zukunft fortführen wolle, stellte die Wehrführung fest. Großen Dank sprachen sie auch ihrem »Gastgeber« Hans-Theo Bredemeier aus, der Hof und Scheune zur Verfügung gestellt hatte. Bredemeier, der als förderndes Mitglied der Löschgruppe Mitte angehört, sorgte dann auch noch für Getränke und beteiligte sich am geselligen Teil, mit dem Abend beim Grillen ausklang.

Artikel vom 15.08.2005