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Aufschlagmonster frisst zwei Schläger

Internes Tennisturnier von Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke

Lübbecke (hok). »Rolf ist ein Aufschlagmonster«, musste Jens Pfänder, Trainer der Bundesligahandballer des TuS N-Lübbecke einräumen, als er beim traditionellen mannschaftsinternen Tennisturnier im Rahmen der Saisonvorbereitung Nationalspieler Rolf Hermann beobachtete.

Doch: »Gewalt ist keine Lösung«, sagen jedenfalls anerkannte Pädagogen. Womit sie Recht behielten, denn Hermann zerlegte nicht weniger als zwei Tennisschläger in deren Bestandteile.
Das »Duell der Giganten« - gemeint ist das Aufeinandertreffen zwei der drei besten Tennisspieler (»Tulpe« kann es auch) des TuS N-Lübbecke, Rolf Hermann und Tobias Schröder - musste mangels Spielgerät im ersten Satz abgebrochen werden. »Aufschlagmonster frisst zwei Schläger«, hätte die Zeitung mit den vier großen Buchstaben getitelt, aber die war nicht da.
Auf dem Gelände des LTC Lübbecke, der die Handballer eingeladen hatte, kam es zu hoch dramatischen Spielen und ergreifenden Momenten, wie etwa die Zweimann-Polonaise von Kapitän Paco Fölser und Henrik »Ass mit dem Zweiten - aber leider nur im letzten Jahr« Ortmann!
Was war passiert? Im dritten Anlauf, sprich in der dritten gemeinsamen Doppel-Saison, hatten es die beiden erstmals geschafft, einen Satz zu gewinnen!
Doch damit nicht genug: Sich in einen wahren Spielrausch steigernd, holten sich die beiden auch den zweiten Satz gegen die damit zweifelsohne als »Deppen des Abends« feststehenden Nandor Fazekas und Dirk Hartmann.
Dem Gebot der objektiven Berichterstattung folgend muss allerdings erwähnt werden, dass der ungarische Nationaltorwart leicht verletzt in die Partie ging. Aber diese Chance muss man erstmal nutzen . . .
Ein Sieger konnte aufgrund des schlechten Wetters nicht ausgespielt werden und auf das Kreieren einer neuen Trendsportart »Unterwassertennis« hatte niemand Lust.
Wäre das Turnier beendet worden, hätte Jens Pfänder sicherlich gute Chancen gehabt, denn still und leise blieb der Trainer auf Nebenplätzen mit den Partnern Stian Tønnesen und Fabian van Olphen ohne Satzverlust.
»Ein gutes Auge ist der halbe Sieg und für Torsten Friedrich reicht es eben gegen mich nicht - egal mit welchem Partner«, gab sich Pfänder selbstbewusst und stocherte in der schmerzhaften Wunde, die er dem ihm zweimal unterlegenen Friedrich zugefügt hatte.
Festzuhalten bleibt, dass sich die Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison technisch verbessert hat. Der »Bratpfannen-Stil« war nicht mehr so beherrschend und der Nachbar konnte dieses Mal keine Tennisbälle aus seinem Gemüsebeet ernten.
Möglicherweise waren die Bälle aber auf Grund der Nässe auch nur zu schwer, um sie wiederum durch die halbe Stadt zu dreschen. Oder die Arme waren nach gut 15 vorangegangenen Trainingseinheiten in dieser Woche einfach zu schwer.
Wie Patrick Fölser und Henrik Ortmann das zweifellos neu gewonnene Selbstbewusstsein in der Handballhalle gewinnbringend umsetzen, kann spätestens am 19. und 20. August beim 20. Merkur-Spielothek-Cup in Minden (19.8.) und Lübbecke (20.8.) beobachtet werden, wenn sich der TuS N-Lübbecke erstmals in der neuen Saison im heimischen Kreis präsentiert.

Artikel vom 13.08.2005