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»Truck Stop« macht Zwischenstopp

Hochkarätiges Programm und gewaltige Gefährte zum 20. Truck-Treff in Kaunitz

Verl-Kaunitz (fre). »Take it easy«, »Arizona, Arizona«, »Auf sechs Achsen durch ganz Sachsen« oder aber »Der wilde, wilde Westen«: Diese Titel der Country-Kultband »Truck Stop« kennen Cowboys und Südstaatler, Indianer und Trucker gleichermaßen. Die Ostwestfalen-Halle bebte beim Konzert der Nordlichter von der »Waterkant« am Samstag. Das jedoch war nur das das i-Tüpfelchen von unzähligen Höhepunkten, die der 20. Truck-Treff am Wochenende in Kaunitz zu bieten hatte.

Seit 20 Jahren lädt die Familie Niebel vom Truck-Store Niebel aus Schloß Holte Fans von chromblitzenden PS-Boliden der Landstraße ein. »Dieses Mal kamen so viele Besucher wie seit mindestens acht Jahren nicht mehr«, hieß es.
Kein Wunder: Die gewaltigen Trucks, oft mit Trophäen auf der Kühlerhaube versehen oder mit Airbrush-Kunst verziert, verschafften sich ihren nötigen Respekt allein schon durch das Aufheulen der nicht selten 500 bis 600 PS starken Motoren. Sechs Zylinder, um die 15 Liter Hubraum, da braucht man schon gut 30 Liter Diesel auf 100 Kilometern.
Doch das stört die echten Freaks nicht. Sie alle nehmen den oft langen Weg nach Kaunitz gern auf sich, weil sie wissen: »Hier treffe ich Freunde und alte Bekannte, hier gibt es noch so etwas wie Wild-West-Feeling«. Stammgäste sind die »Indianer« Renate, Beatrice, Lothar und Ralf aus Wiedenbrück. Aber auch Lobo, Sylvia, Steve, Bernd und die anderen vom »US History Verein« zieht es immer wieder hierher zurück. Sie selbst bezeichnen sich spaßeshalber als »frei laufende Hochland-Yankees«. Nicht minder aufgepeppt kommen die Südstaatler »Lady Caroline«, »Lady Katie«, »Captain Virginia«, Wanderprediger »Blue Bouy« oder »Charles Mc. Cormeck« von der »Interessengemeinschaft 1861« daher.
Ebenfalls imposant: Das 24. Internationale Goldwing Treffen. Bei der Rundfahrt sorgten vor allem glanzpolierte Motorräder samt Beiwagen für Aufsehen.
Während sich die einen im Western-Saloon im Line-Dance übten, zog es die anderen zur großen Apachen-Live-Show. Während sich die Kleinen mit ferngesteuerten Minitrucks beschäftigten, versuchten sich die Großen mehr oder weniger erfolgreich beim Bullriding mit dem sprachgewandten Moderator Dean Eden. Mexikanische und griechische Spezialitäten luden zum Essen ebenso ein wie das beliebte »Futtern wie bei Muttern«. Andere vertrieben sich die Zeit lieber beim Stöbern nach gewaltigem Truck-Zubehör. Cowboyhüte, Country-CDs, Flanellhemden, Ketten, Federschmuck und noch viel mehr gab es an den zahllosen Ständen auf dem Außengelände, während sich im Saloon und in der Halle die Country-Sänger und Tänzer die Klinke in die Hand gaben.
Oma Hildegards Trucker-Frühstück, der Trucker-Gottesdienst samt Band, die Siegerehrung vom Bullriding und erst recht die Preisverleihung für die schönsten Trucks sind ebenso feste Bestandteile des Truck-Treffs wie das umfangreiche Showprogramm: Michael Dee Heck, die Country Sisters, Country Lady Dagmar, Die Glorreichen Zwei, Katja Kaye, Crab Shack, Joe Harper, Kim West, Country Wolfgang, Mr. Buddy 01 + Lars sowie Miss Kitty K - sie alle sorgten für Spaß.
Die Krönung hingegen waren natürlich Tom Astor am Freitag sowie der Auftritt der kultigen Country-Sänger von »Truck Stop« am Samstag. Die Titel sind längst bekannt, man klatscht, tanzt und trällert mit. Wer all dies einmal erlebt hat, der weiß, warum es die Gäste stets nach Kaunitz zieht - und das bereits seit 20 Jahren.

Artikel vom 15.08.2005