13.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Monstertrasse beschlossen«

Thomas Andres nimmt Stellung zu A 33-Lückenschluss

Steinhagen/Halle (WB). In Hinblick auf den für Ende August angesetzten A 33-Erörterungstermin in Steinhagen nimmt Thomas Andres, Vorsitzender der STU-Halle und Ratsmitglied, Stellung zu dem geplanten Lückenschluss.

Es sei schon merkwürdig, wie ruhig es in den vergangenen Wochen um den geplanten Lückenschluss auf »Konsenstrasse« mitten durch Steinhagen geworden sei. »Liegt es vielleicht daran, dass es vielen Lokalpolitikern mittlerweile dämmert, dass gröblich am Bürgerwillen vorbei gemachte Politik sich letztlich nicht auszahlt und gerade zu Wahlkampfzeiten mit dieser Katastrophentrasse politisch kein Staat zu machen ist?«, fragt sich Thomas Andres. Und mehr noch: »Ob Herr Besser schon gemerkt hat, dass es sich ebenso nicht auszahlt, wenn man sich als Meister der Bürger hinter dem Rücken von nur noch neun Steinhagener Firmen versteckt, die unbedingt eine Auffahrt mitten im Ort vor Ihren Firmentüren haben wollen, anstatt an das Wohlergehen von tausenden Bürgern und Wählern zu denken?« Abgesehen von der STU würde niemand, nicht einmal Bürgermeister Klaus Besser, die Interessen des sicherlich überwiegenden Teils der Steinhagener Bevölkerung in Sachen Immobilienschutz, Lärmschutz und Wasserschutz vertreten.
Auch scheine er noch nicht vernommen zu haben, dass im Einvernehmen mit dem neuen CDU Verkehrsminister Wittke in Düsseldorf ein »wahrer« Konsens zugunsten einer Südtrasse gefunden werden kann. Aus diesem Ministerium ist Andres zu Ohren gekommen: Das Verbandsklagerecht der Umweltverbände wird dahingehend geändert, dass erst nach einem Planfeststellungsbeschluss (auch bei einer Südtrasse) seitens der Umweltverbände ohne aufschiebende Wirkung geklagt werden kann. Genau dieses Verbandsklagerecht habe die CDU immer wieder zu Zeiten der SPD/Grünen-Regierungszeit benutzt, um zu sagen: »Wir sind im Haller Abschnitt bis zum Schnatweg zu dieser Trassenführung seitens der Umweltverbände gezwungen worden. Um überhaupt noch einen Lückenschluss hinzubekommen, habe man dann schließlich auch aus eigener - CDU-Sicht - einer für alle schlechten Trassenführung zugestimmt.«
Thomas Andres: »Vielleicht merken jetzt nach dem Machtwechsel in Düsseldorf einige Haller und Steinhagener Lokalpolitiker, dass sie nicht eine Konsenstrasse sondern eine Monstertrasse beschlossen haben: Eine Trasse, die zwar genau wie eine Südtrasse die B 68 enorm entlasten würde, aber letztlich nur 500 Meter weiter mit viel schlimmeren Folgen mitten durch Steinhagen geplant ist.«
Immerhin stünden die nächsten Bundestagswahlen unmittelbar bevor. Und noch sei Zeit, »im wahren Konsens aller politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen eine bessere Linienführung zu finden«.

Artikel vom 13.08.2005