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Verärgert: Knüppel »wechselt« nach Herford

Fußball-Kreisvorsitzender fühlt sich vom Schiedsrichterausschuss »auf den Arm genommen«


Altkreis (fbr). Der Vorsitzende des Fußballkreises Bielefeld, Horst Dieter Knüppel, wird seine Tätigkeit als Schiedsrichter zum 15. August einstellen. Verärgerung und Enttäuschung über seine Rückstufung aus der Kreisliga A für die Saison 05/06 haben Knüppel nach 40 Jahren an der Pfeife zu diesem Schritt veranlasst: »Am Sonntag leite ich noch das zugeteilte Freundschaftsspiel beim TFC Werther und danach stehe ich dem Kreis Bielefeld nicht mehr zur Verfügung.« Der Kreisvorsitzende akzeptiert zwar die vom Schiedsrichter-Ausschuss getroffene Entscheidung, die Art und Weise »entspricht aber nicht meinem Selbstverständnis vom fairen Zusammenspiel im Ehrenamt«, erklärt Knüppel. Damit meint der langjährige Schiri die fehlende Kommunikation zwischen SR-Ausschuss und seiner Person.
Knüppel hatte die beiden Termine, die jedes Jahr zur Prüfung der »A-Liga-Reife« für die Referees angesetzt sind, nicht wahrnehmen können. In den vergangenen Jahren, hatte es noch ein »kleines Schlupfloch«, die sogenannte Nachprüfung im Herbst, gegeben. In diesem Jahr aber war ein Nachprüfungstermin nicht vonnöten, da genügend A-Liga-Schiedsrichter vorhanden waren. Dies erfuhr Horst-Dieter Knüppel quasi »nebenbei«, als er zum Abschluss eines Telefonats mit Thorsten Werner (2. Vorsitzender des SR-Ausschusses) nach dem Nachprüfungstermin fragte.
Knüppel sah sich nicht ausreichend informiert. »Ich fühle mich auf den Arm genommen und bin nicht der Hampelmann des SR-Ausschusses«, erklärte er, schickte per Fax an den KSA-Vorsitzenden Reiner Koller sein Rücktrittsschreiben. Auch die Ehren-Urkunde für 40-jährige aktive SR-Tätigkeit, die er am 4. August erhalten hatte, wird der Kreisvorsitzende mit entsprechendem Kommentar an den Verband zurückschicken.
Thorsten Werner gibt kommunikative Störungen mit Blick auf den gestrichenen Nachprüfungstermin zu und versteht auch Knüppels Verärgerung. Allerdings stellt er auch klar: »Der Termin kam früher aus rein sachlicher Notwendigkeit (nicht genügend A-Schiris, die Red.) zustande. Darauf konnte sich keiner verlassen und schon gar nicht einen Rechtsanspruch ableiten. Dies wusste eigentlich jeder Schiedsrichter. Für sie sind unsere beiden Termine bindend. Übrigens haben alle A-Kader-Schiris einen der beiden Termine wahrgenommen.«
Auch zur Aussage des Kreisvorsitzenden, dass einem anderen Kollegen die Nachprüfung erlaubt würde, nahm Werner Stellung: »Dieser Schiedsrichter hatte uns schon lange vor den beiden Prüfungsterminen per Attest vom Arzt dokumentiert, dass er lange Zeit wegen einer Verletzung ausfallen wird. Daher geben wir ihm die Möglichkeit zur Nachprüfung.« Sie wird im Rahmen einer ohnehin angesetzten Maßnahme für Schiedsrichter oberhalb der Kreisebene abgenommen.
»Nutznießer« ist jetzt der Fußballkreis Herford, für den der in Rödinghausen wohnende Horst Dieter Knüppel künftig pfeifen wird. »Dann brauche ich nicht mehr so weit zu fahren. Alles liegt praktisch vor der Haustür.«

Artikel vom 13.08.2005