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Name: Müller
Vorname:René
Spitzname:
Geburtsdatum:
mülli, mü
19. Mai 1974
Geburtsort:Minden
Familienstand:verlobt mit Nicole
zwei Kinder: Malin (10), Morina (4)
Größe:1,87 m
Gewicht:85 kg
Stationen: Arminia Bielefeld, FT Dützen, FC Bad Oeynhausen, Preußen Münster, VfL Bochum, RW Oberhausen, FC Augsburg, RW Erfurt, SC Paderborn 07
Größte Erfolge:




Beruf:
Erstliga-Aufstieg mit Bochum (2000), Zweitliga-Aufstieg mit Erfurt (2004) und Paderborn (2005)
Fußball-Profi, Student
Hobbies:Familie, Lesen
Stärken:positiv denken, Siegeswille
Schwächen:manchmal zu diplomatisch, rechter Fuß
Lieblingsgetränk:stilles Wasser, Rotwein
Lieblingsessen:Nudeln
Lieblingsmusik:
Lieblingsurlaubsort:
Soul, Reggae, Hip Hop
Spanien
Freut sich auf die Zweitliga-Heimpremiere des SC Paderborn 07: René Müller. Foto: Wolfram Brucks
SC Paderborn 07Ich bin vor einem Jahr von RW Erfurt hierher gekommen, weil der Verein total ambitioniert war und konkrete Vorstellungen davon hatte, wie man den Profifußball erreichen kann. Jetzt haben wir zusammen das große Ziel 2. Bundesliga verwirklicht. Mannschaft und Verein werden alles tun, um die Liga zu halten. Da darf das System oder der Umbruch mit vielen ausländischen Neuzugängen keine Rolle spielen.

Jos Luhukay Sowohl menschlich als auch sportlich, was Training, Ansprache und taktische Auffassung betrifft, ist der neue Trainer absolut überzeugend und kommt bei der Mannschaft sehr gut an. Wir alle können von ihm sehr viel lernen.

Neuer StürmerVor acht oder zehn Jahren hätte ich vielleicht ein Problem damit gehabt, wenn ein Verein für meine Position einen Spieler sucht. Der Klub macht alles richtig, denn es wäre fahrlässig zu denken, mit zwei Stürmern eine Saison absolvieren zu können. Es steht außer Frage, dass wir noch einen, wenn nicht zwei weitere Angreifer brauchen. Das kommt der Mannschaft nur zu Gute, da ist kein Platz für Egoismus.

VerletzungMein Bandscheibenvorfall in der vergangenen Saison war meine erste schwere Verletzung überhaupt und es waren die schlimmsten acht Monate in meiner Karriere. Ich bin froh, dass ich mit meiner Verlobten Nicole so einen Rückhalt zu Hause habe, denn sonst wäre diese lange Zeit für mich unerträglich gewesen. Es war ein verdammt harter Weg mit einem Wechselbad der Gefühle.

2. BundesligaDer größte Unterschied zur Regionalliga ist, dass schneller, härter und kompromissloser gespielt wird und dass in der Breite die besseren Fußballer auf dem Platz stehen. Es werden sich im Laufe der Saison fünf, sechs Mannschaften oben festsetzen, aber alles, was dahinter kommt, muss unsere Kragenweite sein. Bei unserem ersten Heimspiel gegen Saarbrücken gibt es nicht viel zu schauen, da geht's raus und da muss gewonnen werden. Das soll kein zusätzlicher Druck sein, das ist die Realität.

Pavel DotchevIch habe unserem Aufstiegstrainer viel zu verdanken. Er hat mich während meiner Verletzung unglaublich unterstützt. Pavel ist für mich ein Freund geworden, wir telefonieren regelmäßig miteinander. So, wie er sich verhalten hat, verdient das meinen größten Respekt. Unabhängig von der Personalie Luhukay, war ich sehr betroffen, dass er gehen musste.

Alexander LöbeSportlich ist es schwer nachvollziehbar, dass der Verein ihn trotz Vertrag nach Essen hat gehen lassen, weil er der Aufstiegsgarant schlechthin war. Wenn er noch da wäre, hätten wir ein Problem weniger. Alex hat auch außerhalb des Platzes viel für die Mannschaft getan, sich damit aber nicht überall beliebt gemacht.

Wilfried FinkeEin Vollblut-Präsident. Er hat alles dafür getan, um in Paderborn Profi-Fußball bieten zu können und ist mit dem Aufstieg belohnt worden. Wenn jetzt noch das neue Stadion kommt, auf das wir uns alle freuen, hat er in acht Jahren etwas auf die Beine gestellt, was aller Ehren wert ist.

VfL WolfsburgUnser Gegner im DFB-Pokal und der Verein, gegen den ich mein einziges Erstliga-Spiel bestritten habe. Das war in der Saison 2000/2001 mit dem VfL Bochum. Trainer Ralf Zumdick hat mich in der 86. Minute eingewechselt, ich habe zwei Mal den Ball berührt, eine Riesenprämie für den 3:1-Sieg kassiert und bin im »Kicker« in der Rubrik Kurzarbeiter der Liga aufgeführt worden.

Mein größter SiegDa gibt es zwei, die entscheidenden Spiele um den Zweitliga-Aufstieg mit Erfurt und Paderborn. Wenn ich daran zurückdenke, geht das noch heute unter die Haut. Sowohl beim 2:1 mit Erfurt gegen Saarbrücken am vorletzten Spieltag der Saison 2003/2004 als auch beim 4:0 mit dem SCP zum Finale der vergangenen Serie habe ich getroffen. Der SCP-Aufstieg in Wolfsburg hat für mich aber einen noch höheren Stellenwert, da es mein erstes Spiel von Anfang an nach der langen Verletzungspause war.

Meine schlimmste NiederlageDas war das 2:6 mit dem VfL Bochum in der Zweitliga-Saison 1999/2000 gegen Tennis Borussia Berlin. Danach wurde Trainer Ernst Middendorp entlassen und wir Spieler mussten das Ruhrstadion unter Polizeischutz verlassen. Da sind Backsteine und Bierflaschen geflogen, das war für mich in meiner ersten Profisaison sehr heftig.

Mein größter FehlerIch hätte in Oberhausen einen Zwei-Jahres-Vertrag für die 2. Bundesliga unterschreiben können, bin aber meinem ehemaligen Bochumer Trainer Ernst Middendorp nach Augsburg in die Regionalliga gefolgt. Wir haben uns nicht mehr so gut verstanden, im Nachhinein hätte ich mir dieses eine Jahr schenken können.

Mein schönster MomentDie Geburt meiner Tochter Morina.

Ich wünsche mir . . .. . .  Gesundheit für meine Familie und Erfolg für den SCP.

Aufgezeichnet von:Peter Klute

Artikel vom 13.08.2005