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»Blutleeres
Marketing«

Noch kein Nachfolger


Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Um die Zukunft der Gütersloher Stadtmarketing GmbH wird weiter gerungen. Nach dem Rücktritt des Geschäftsführers Frank Mertens konnten sich die Gesellschafter in ihrer jüngsten Versammlung nicht auf die Benennung eines Nachfolgers einigen.
Statt dessen soll Bürgermeisterin Maria Unger, die Vorsitzende des Aufsichtsrates, das Gespräch mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen suchen. Dabei wird es unter anderem um die Frage gehen, ob das Stadtmarketing weiterhin in einer privaten Gesellschaft betrieben werden oder aber in die Stadtverwaltung zurückgegliedert werden soll. Für die Verwaltungslösung tritt die SPD ein. Dagegen hatten sich CDU und Bündnis 90/Die Grünen vor zwei Jahren erfolgreich für eine Privatisierung eingesetzt. Daran soll nach Auskunft von Rudolf Bolte, Fraktionsvorsitzender der CDU, auch festgehalten werden: »Wir streben nach wie vor eine verwaltungsferne Lösung an.« Wie die nach dem Rückzug von zwei Geschäftsführern aussehen kann, vermag Bolte noch nicht zu sagen: »Das ist auch CDU-intern noch nicht abgestimmt.« Plattform-Partner Hans-Peter Rosenthal (Bündnis 90/Die Grünen) stellt die bisherige Organisationsform dagegen in Frage: »Ein bloßes ÝWeiter-soÜ ist nach den bisherigen Erfahrungen zu wenig.« Dabei strebt auch Rosenthal weiter eine verwaltungsferne Lösung an: »Doch müssen die Gesellschafter viel deutlicher als bisher sagen, was sie eigentlich wollen. Und das sollte mit eigenem finanziellen Engagement auch unterstrichen werden. Bisher verlief die Veranstaltung ziemlich blutleer.« Rosenthal könne sich eine wesentlich breitere Verankerung des Stadtmarketings vorstellen, etwa unter Einbezug kulturschaffender Vereine.

Artikel vom 12.08.2005