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Auf dem Feld die Sense geschwungen

Vorbereitungen für Erntefest laufen

Oberbauerschaft (HoG). Vier Wochen sind es noch, bis in Oberbauerschaft das traditionelle Heimat- und Erntefest gefeiert wird, doch dieses traditionelle Ereignis wirft seine Schatten voraus.
Andre und Petra Lenz, Dagmar und Martin Ostermeier, Norbert Holwas, Dieter Ledebrink, Erika Vogt, Sigrid Held und Andrea Brune (v.l.), hier mit Erntekönigin Lina Becker (3.v.r.), halfen beim Mähen des Weizens. Auch Birthe und Nick hatten ihre Freude bei diesem nicht alltäglichen Arbeitseinsatz.Fotos: Horst-H. GriepenstrohOrtsvorsteher Willi Oevermann schwang die Sense. Mit im Bild das Erntekönigspaar Ralf und Lina Becker.Marc Stange band die Halme zu Garben. Im Hintergrund Heinz und Erika Becker, die Eltern des Erntekönigs.
Die Vorbereitungen haben begonnen und am Donnerstag rückten die Freunde und Nachbarn des amtierenden Erntekönigspaares Ralf und Lina Becker aus, um Weizen zu mähen. Der wird benötigt, um in vier Wochen die Königsresidenz entsprechend zu schmücken und dem Traditionsfest so den entsprechenden Rahmen zu verleihen.
Der Arbeitseinsatz spielte sich auf einem Weizenfeld nordöstlich der Büttendorfer Straße ab. Hier wurde das Rad der Geschichte gleich um ein halbes Jahrhundert zurückgedreht, denn nicht moderne Maschinen waren im Einsatz, sondern Muskelkraft wurde gefordert. Der Weizen wurde mit der Sense gemäht. Ortsvorsteher Willi Oevermann schwang die Sense , als wenn er nie etwas anderes getan hätte, und Wilfried Brune tat es ihm gleich. Und es fanden sich auch fleißige Hände, die die geschnittenen Halme zu Garben banden, sehr zur Verwunderung der jüngeren Zaungäste mit einem Strang aus Halmen, der gekonnt geknotet wurde. Anschließend mussten die Garben auch noch zu Stiegen aufgestellt werden, jeweils 22 in eine Hocke, damit das Getreide abtrocknen kann, bevor es eingefahren wird.
So wurde bäuerliche Arbeit gegenwärtig, wie sie noch vor gut einem halben Jahrhundert auf den heimischen Getreidefeldern üblich war. Allerdings musste sie damals nicht verrichtet werden, um ein paar Garben für ein Heimat- und Erntefest zu gewinnen, sondern um die gesamte Ernte einzubringen und auch die jüngeren Zuschauer auf dem Weizenfeld in Oberbauerschaft bekamen am Donnerstag eine Vorstellung davon, welch ein enormer körperlicher Einsatz den Menschen damals abverlangt wurde.
Das 63. Heimat- und Erntetest beginnt Freitag, 16. September, 19 Uhr, mit dem Schmücken des Zeltes. Zum Auftakt der Festivitäten treffen sich Samstag, 17. September, 17.30 Uhr die Folkloregruppe, die Dorfkapelle, die Feuerwehrkapelle und die Grundschüler auf dem Parkplatz der Grundschule, um von dort aus den Festwagen zum Erntekönig zu geleiten. Nach einem etwa einstündigen Aufenthalt dort geht es zurück zum Festzelt, teilweise unter Begleitung eines Laternenzuges. Im Zelt begibt anschließend der Ernteball mit der Blue-Light-Showband.
Der Sonntag beginnt mit einem Frühschoppen. Ein Festumzug schließt sich an und Höhepunkt ist schließlich am Nachmittag das Ausrufen des neuen Erntekönigs durch Bürgermeister Wilhelm Henke. Wer wird die Ähre mit den meistern Körnern präsentieren? Mit einem Dorfnachmittag im Festzelt klingt das Heimat- und Erntefest schließlich aus.

Artikel vom 13.08.2005