12.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kreuz für den Weltjugendtag gebaut

Projekt ist in der Kirche des globalen Dorfes der Katholischen Landjugendbewegung zu sehen

Kreis Höxter (WB). Ein Dorfplatz mit Schöpfungsgarten, Energiebauernhof, Biergarten und Jugendliche aus aller Welt - und das mitten in Bonn vor der Beethovenhalle: Das ist das »global village« - das globale DorfÊ-Êder Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) beim Weltjugendtag. Für die Kirche, die die Landjugendlichen in der Mitte des »global village« geplant haben, wurde jetzt im Kreis Höxter ein großes Kreuz angefertigt.

Josef Fuhrmann von der Tischlerei Fuhrmann aus Löwendorf und Karin Stieneke aus Entrup, Mitarbeiterin beim »global village« der KLJB, bereiten das Kreuz für den Transport nach Bonn vor, wo es dann in einer Holzkirche mit Solardach am Montag aufgehängt wird. Bundespräsident Horst Köhler wird am Mittwoch das »global village« besuchen und sicher dabei auch Gelegenheit haben, das im Kreis Höxter gefertigte Kreuz kennen zu lernen.
Unter dem Thema »Erneuerbare Energien und Klimaschutz - für eine gerechte und zukunftsfähige Welt« stehen die vielfältigen Angebote der KLJB im Rahmen des Weltjugendtages, zu dem in der kommende Woche Gäste aus aller Welt im Großraum Köln, Bonn und Düsseldorf erwartet werden. Mit dem »global village« macht die KLJB deutlich, dass die Schöpfungsverantwortung, erneuerbare Energien und Klimawandel Themenfelder einer in die Tat umgesetzten christlichen Spiritualität sind. »Christlicher Glaube muss im Leben, im Alltag ganz konkreten Ausdruck finden«, so der KLJB-Bundesvorsitzende Elmar Schäfer, der aus dem Erzbistum Paderborn stammt.
Die Solarkirche ist das zentrale Symbol dafür. Gemeinsam mit Gästen aus aller Welt wird sie beim Weltjugendtag gestaltet.
Altar und Fenster für die Kirche entstehen in der »Dombauhütte«, die von Karin Stieneke geleitet wird. Jugendliche werden ihre Visionen für die Zukunft auf transparente Kugeln schreiben, mit denen das Kreuz gefüllt wird. Die teilweise unbearbeiteten Buchenholzseiten bilden einen Kontrast zu den Glaseinsätzen auf der Vorder- und Rückseite, die dem Kreuz eine ungewöhnliche Transparenz geben und den Blick auf das Innerste zulassen. Platten mit rotkerniger Buche bilden die vier Endstücke. Die Transparenz des Kreuzes wird in der »global village«-Kirche noch betont, wenn es vom Lichtstrahl durchdrungen wird, der durch Strom von der Solaranlage auf dem Kirchendach gespeist wird. »Mit dem Kreuz verbinden wir Christen Tod und Auferstehung, Sterben und Leben, Ende und Anfang. Dieses soll durch die unterschiedlichen Materialien unterstrichen werden«, erläutert Karin Stieneke die Umsetzung.
Für Fuhrmann war die Ausführung ein besonderes Projekt, denn die Tischlerei ist auf die Anfertigung von Vollholzküchen sowie Wohn- und Büromöbeln spezialisiert. Eine Besonderheit im Produktsortiment ist die gestalterische Verwendung von rotkerniger Buche. Konsequente ökologische Oberflächenbehandlung und Einsatz von regenerativen Energien sind für Fuhrmann selbstverständlich. Daher wurde die Tischlerei für vorbildliche Lösungen in Produktion und Betriebsführung mit dem Umweltschutzpreis des NRW-Handwerks ausgezeichnet. Damit steht die Arbeitsweise des Unternehmens in Bezug zu den Themen der KLJB, die beim global village aufgegriffen werden.
Aktionen rund um erneuerbare Energien und Klimaschutz sind für die KLJB nichts Neues - und auf dem Weltjugendtag keineswegs fehl am Platz, betont Schäfer: »Gerade bei so einem christlichen Großereignis ist es wichtig, den Worten Taten folgen zu lassen. Wir können als Christen nicht von Schöpfungsverantwortung sprechen, ohne uns selbst in die Pflicht zu nehmen.« Das »global village«-Projekt versteht sich als wirklich gelebter Glaube, der dazu führt, gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen.
www.kljb-global-village.de

Artikel vom 12.08.2005