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vital &gesund

Der Medizin-Ratgeber in der LÜBBECKER KREISZEITUNG

Zahnarzt Dr. E.-G. Lückingsmeier.

Gesundheit und Fitness liegen voll im Trend. Dazu gehört natürlich auch die Ausrichtung auf gesunde Ernährung. Hierbei empfehlen Ernährungsratgeber, statt der drei Hauptmahlzeiten am Tag öfters mal was ÝzwischendurchÜ zu essen. Und weil die Zahnbürste meist nicht gleich zur Hand ist, gibt es den Aberglauben, durch den anschließenden Genuss eines Apfels die Zahnreinigung durchzuführen.
Hier liegt jedoch ein Irrtum vor. Äpfel, Südfrüchte und Säfte und insbesondere Soft-Drinks sind saure Nahrungsmittel. Durch die Verteilung der Mahlzeiten auf viele kleinere Einheiten in kurzen Zeitabständen erfolgt ein ständiger Säureangriff auf die Zähne, der die natürliche körpereigene Remineralisation durch den Speichel erschwert.
Die Folgen sehen Zahnärzte immer häufiger: massive, nicht durch Karies (Bakterien) sondern sogenannte Erosion (direkte Säureeinwirkung) verursachte Defekte an der Zahnhartsubstanz. Patienten, die auf diese Schäden angesprochen werden, reagieren irritiert - sie wissen einfach nicht, dass häufiger Konsum säurehaltiger Speisen und Getränke zu Zahnschäden führen kann.
Wer dann noch unmittelbar nach dem Genuss dieser Nahrungsmittel Zahnbürste und Zahnpasta einsetzt, bürstet sich den Zahnschmelz insbesondere im Bereich der Zahnhälse regelrecht ab. Deshalb wird empfohlen, nach Aufnahme säurehaltiger Lebensmittel etwa 60 bis 90 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten. Erst dann ist der Zahn durch den Speichel genügend remineralisiert worden.
Dies kann für Menschen mit zusätzlich erhöhtem Kariesrisiko allerdings zu lang sein: besser wäre es, den Speichel für die Remineralisation einzusetzen. Eine praxisnahe Empfehlung lautet deshalb, nach Aufnahme saurer Nahrungsmittel den Speichelfluss durch zuckerfreien, xylithaltigen Kaugummi anzuregen, denn dadurch wird bis zu 300 Prozent mehr Speichel produziert, der aktiv die Remineralisation fördert. Dadurch werden die schädlichen Auswirkungen durch Säuren begrenzt und abgepuffert - egal ob sie nun durch ÝsaureÜ Lebensmittel oder aus bakteriellen Belägen wie bei der Kariesentstehung bedingt sind. Somit ist ein zuckerfreier Zahnpflegekaugummi, der den antibakteriellen Zucker-austauschstoff Xylit enthält, eine praktische und auch noch wohlschmeckende Möglichkeit, als ÝZahnbürste für zwischendurchÜ drohenden Säureschäden vorzubeugen.

Artikel vom 12.08.2005