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Bloß nicht wieder fünf Niederlagen zum Start

Handball: Neu-Trainer Detlef Hein will Landesligist Spvg. Versmold frühzeitig sichern

Versmold (pg). Auf Detlef Hein wartet ein ganz schön harter Brocken. Der neue Trainer von Handball-Landesligist Spvg. Versmold steht vor einem Neuaufbau. Der Nachfolger von Bernhard Kempa muss Frank Ottes Verletzung plus den Verlust zweier wichtiger Leistungsträger kompensieren und vier neue Spieler möglichst schnell integrieren. Dabei läuft in Versmold bisher alles nach Plan.

Der mehr als ärgerliche 0:10-Punkte-Start des Vorjahres soll sich nicht wiederholen. Das ist ein Ziel, das Coach Detlef Hein fest vor Augen hat. Denn das zweite und wichtigste schließt sich direkt daran an: »Der bessere Start soll her, um mit dem Abstieg schon so früh wie möglich nichts mehr zu tun zu haben«. Bei seinem persönlichen Landesliga-Debüt als Trainer sieht sich der bisher vor allem im Jugendbereich erfolgreiche Coach mit recht hohen Erwartungen konfrontiert. Von einem gewissen Erfolgsdruck kann er sich nicht freisprechen, denn immerhin wurden die Fleischstädter trotz des desolaten Starts vergangene Saison noch Tabellenachter.
An dieses Resultat würde Hein gerne anknüpfen, verfügt aber über gänzlich andere Voraussetzungen. Entsprechend ungewiss sieht die Zukunft aus. Hinter Frank Ottes Comeback steht nach seiner schweren Schulterverletzung zum Saisonende im Mai weiter ein großes Fragezeichen. Sven Horstmann (Borgholzhausen), Matthias Wehmöller (»Zweite«) und Alex Sommer (Harsewinkel) sind nicht mehr dabei. Neu ins Boot gekommen sind dafür der schon in der A-Jugend-Oberliga für Versmold aktive Torhüter Christian Schubert (Halle), André Westmeier (Hesselteich), Tim Schwengber und Erol Yilmaz (beide HSG Ost Fichte).
Der besagte Druck soll laut Hein von seinem Team möglichst ferngehalten werden: »Ich stelle mich nicht mit Forderungen vor die Mannschaft, sondern möchte ein Teil des Ganzen sein. Wir müssen eine Einheit bilden, zu einer richtigen Mannschaft werden und weiter an der Deckung arbeiten.« Ebenso Teil des Ganzen ist es, bei der Vorbereitung mit hoher Intensität richtig Gas zu geben. Waren es Anfang Juni noch drei Trainingseinheiten pro Woche, hat Hein das Pensum jetzt hoch geschraubt. »Fünf oder gar sechs Einheiten wird es in mancher Woche geben.«
Die Eindrücke will der Trainer mit in seine Bewertung einfließen lassen. Da nämlich durch den erweiterten Trainingskader mit Edin Medjedovic, Christian Flottmann und Christopher Rehse (alle »Zweite«) mehr Spieler als freie Plätze zur Verfügung stehen, muss Hein noch eine Auswahl treffen. Das heute beginnende und bis Sonntag andauernde Trainingslager bei Heins Heimatverein, dem Oberligisten TuS Ferndorf im Siegerland, dient als letzte Chance sich zu empfehlen: »Danach wird der Kader festgelegt.« Bei den Wertheraner Handballtagen wartet auf das bis dahin formierte Landesliga-Aufgebot die erste große Bewährungsprobe vor dem Start in die »Superliga«, wie auch Hein die Spielklasse mit den vielen Altkreisteams und den für ihn noch unbekannten Größen aus dem Münsterland betitelt.

Artikel vom 12.08.2005