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4000 Euro gegen Seuchen

Nahrungsmittelversorgung in Togo bricht zusammen

Rheda-Wiedenbrück (de). Die Arbeit des Togo-Fördervereins Rheda-Wiedenbrück beruht auf zwei gleich wichtigen Säulen: Auf die Aktivierung der Spendenbereitschaft in der Bevölkerung und die Sicherstellung, dass jeder Euro, der nach Afrika fließt, auch sinnvoll für die Menschen in Kantonen Aouda und Adjegré verwandt wird.

Um das Wissen der Mitglieder und Förderer über Togo noch zu verbreitern, lud Vorsitzender Helmut Löhner einen Kenner des Landes, den Entwicklungshelfer Franz Wiedemann, zum Vortrag ins Sporthotel ein.
Die Stadt Rheda-Wiedenbrück, die ja seit 29 Jahren Hilfe für Togo leistet, war durch Vize-Bürgermeisterin Maria Schiedel vertreten. Sie dankte dem Verein für sein Engagement. Die positive Resonanz der Bürgerschaft auf seine Arbeit lasse sich ja an dem Erfolg und dem Spendenaufkommen auf dem Christkindlmarkt ablesen: »Machen Sie weiter so, denn, wie sehr Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika geboten ist, erfahren wir fast jeden Tag durch die Medien, besonders mit Bildern von Kindern in Not«. Die Bilanz des Vorsitzenden bestätigte die Beurteilung der Bürgermeisterstellvertreterin Seit Gründung des Verein im Jahr 2001 stellte er mehr 125 000 Euro in Togo zur Verfügung. Gefördert wurden die Wasserversorgung, Schulbildung, die Hygiene, ein Ausbildungszentrum für Schreinerei und Näherei.
Bauingenieur Wiedemann lebt seit 1983 in Togo, ist verheiratet mit einer Togolesin, hat zwei Kinder, arbeitete lange in Togo für den Deutschen Enwicklungsdienst und die Hans-Seidel-Stiftung. Zur Zeit ist er Repräsentant der Deutschen Lepra- und Tuberkulosestiftung in Togo. Vor kurzem bereiste er mit der togolesischen Gesundheitsministerin die von hier geförderten Kantone. Diese traurigen Nachrichten überbrachte er den Rheda-Wiedenbrückern: Die Nahrungsmittelversorgung in Togo bricht zusammen. Die Menschen hungern. Eine Dürre verdarb die Mais- und Hirseernte. Baumwolle kann nicht auf dem Weltmarkt verkauft werden. Lepra- und Tuberkulose breiten sich aus. Referent Wiedemann wörtlich: »Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Togo dankt dem Förderverein für die Bereitstellung von 4000 Euro als Soforthilfe gegen die sich rasend schnell ausbreitenden Seuchen«. Er versprach eine effektive Nutzung des Geldes. Die Krankheiten seien heute mit Aufklärung, Medikamenten und besseren hygienischen Bedingungen heilbar. Erfreulicherweise habe ihm das Homöopathische Laboratorium Pflüger zugesagt, ihn kostenlos mit Arzneimitteln zu versorgen. Wiedemann versprach, die Fördermaßnahmen in den Kantonen künftig verantwortungsvoll zu begleiten und mit den Häuptlingen zusammenarbeiten. Auch auf seine Mithilfe, Gelder des Fördervereins gebührenfrei nach Togo zu überweisen, könne der Förderverein weiter vertrauen.

Artikel vom 12.08.2005