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Gremium will Einspruch formulieren

Versammlung zum Damwildproblem in Stukenbrock-Senne - 30 Einwohner anwesend

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Eine Interessengemeinschaft will jetzt auf die Probleme mit dem Damwild in Stukenbrock-Senne aufmerksam machen und auf eine Lösung bei den Verantwortlichen drängen.

30 Einwohner hatten sich am Dienstag Abend im Forellkrug eingefunden, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Initiatoren sind Christa Hettmannski, Birgit Schumann und Hans Dieter Fischer. Fischer betonte während der Versammlung mehrfach, dass sich das Problem nur gemeinsam lösen lasse und »keiner private Süppchen kochen« solle.
Wie im WESTFALEN-Blatt, in der Ausgabe vom Mittwoch, 3. August, berichtet, haben viele Anwohner unter den nächtlichen Besuchen des Damwildes aus der Senne zu leiden. Die Schäden in den Gärten sind deutlich zu sehen. In diesem Jahr sei es besonders schlimm, wurde während der Versammlung von mehreren Teilnehmern bestätigt. Eine erste Schadensaufnahme ergab rund 2000 Euro. »Ich halte es nicht für richtig, dass wir uns wegen der Tiere verbarrikadieren sollen«, sagte Fischer. Das fand die Zustimmung der Betroffenen und so wurde ein Gremium zusammengestellt, das künftig die Anliegen der Interessengemeinschaft vertreten soll. Dem Gremium gehören Hans Dieter Fischer, Karl-Stefan Biermeier, Jagdpächter Matthias Sander, Manfred Jürgenliemke, Karl-Heinz Mertens und Werner Hausbuer an. Das erste Treffen findet bereits heute Abend statt. Es soll ein Einspruchsschreiben formuliert werden, da bisher die Antworten der Behörden als unzureichend eingeschätzt werden. Hauptproblem, so die vorherrschende Meinung ist der hohe Damwildbestand in der Senne. Das zuständige Bundesforstamt habe die Zahl viel zu groß werden lassen.
»Vor 16 Jahren lag der Abschussplan bei 250 Tieren. Im vergangenen Jahr wurden 902 Stück Damwild erlegt. Daran sieht man doch, wie groß der Bestand im Bereich des Truppenplatzes geworden sein muss«, sagte Werner Hausbuer. Als Zielbestand an Damwild in der Senne seien seines Wissens nach von der Damwildhegegemeinschaft einst 800 Stück beschlossen worden. Doch der Bestand sei viel größer. Auch Jagdpächter Matthias Sander schätzte ein, der Damwildbestand sei viel zu hoch. Ratsherr Manfred Jürgenliemke sagte, Bürgermeister Hubert Erichlandwehr habe zugesichert, das Damwildproblem bei der Senne-Anrainerkonferenz anzusprechen.
Die von den Behörden vorgeschlagenen Maßnahmen wie höhere Zäune und das »regelmäßige Aufhängen von Stoffen mit menschlichen Gerüchen« (untere Jagdbehörde) stießen nur auf Gelächter. »Die Tiere haben keine Angst, weder vor Licht, Lärm oder Menschen«, hieß es.

Artikel vom 11.08.2005