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Behinderte erfahren Nächstenliebe

Ferien in Wehrden: Kinder und Jugendliche sorgen für unterhaltsames Programm

Von Sebastian Gläser
Höxter/Wehrden (WB). »Hier wird das Prinzip der Nächstenliebe aktiv gelebt und umgesetzt«, erklärt Pastor Franz Humpert aus Stahle. Bereits zum dritten Mal begleitete er mit seinem Team das »Erholungsprogramm für behinderte Menschen«.

Unter der Schirmherrschaft des Diözesan-Caritasverbandes wurden die 35 Teilnehmer rund um die Uhr im Gebäude »Am Mönchsgarten« in Wehrden betreut. Neben verschiedenen Tagesfahrten, stand vor allem der zwischenmenschliche Kontakt zwischen behinderten Menschen und ihren Angehörigen im Mittelpunkt des Geschehens. Aber auch der Kontakt zu Außenstehenden sollte hergestellt werden, um eine Sensibilität für die Bedürfnisse behinderter Menschen zu wecken.
»Die Kirche nimmt sich ihrer kranken und hilfsbedürftigen Menschen in seiner Gemeinde an und praktiziert somit grundlegende Auffassungen der christlichen Lehre«, verdeutlicht der Theologe den religiösen Hintergrund dieses besonderen Angebots, das heute endet. Besonders stolz ist der 64-Jährige auf die Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus der eigenen Gemeinde und dem Kindergarten in Wehrden. Mehrere Jugendliche hatten im Laufe der 14-tägigen Aktion mit Gitarrenklängen für musikalische Abendprogramme gesorgt und damit die Herzen der Zuhörer erfreut.
Einen besonderen Höhepunkt stellte der Besuch des Sankt Josefs Kindergarten aus Wehrden dar. Mit eigens einstudierten Liedern und Texten überraschten die Kinder das Publikum. »Diese Momente sind eine absolute Bereicherung und wirken für alle Beteiligten äußerst prägend«, verdeutlicht Humpert.
Jedoch lässt sich solch ein Projekt nicht alleine organisieren, betont der Seelsorger. Tatkräftige Unterstützung erhält er hierbei vom Ehepaar Seyfried, den Mitarbeitern der Sozialstationen Höxter und Beverungen sowie der Projektleiterin Hedwig Meussen. Brigitte Seyfried gehört seit dem ersten Tag zu den Mitorganisatoren der Initiative. Auch ihr Mann Georg Seyfried reizt die Arbeit mit hilfsbedürftigen Menschen. Der 66-Jährige arbeitete elf Jahre in der Behindertenwerkstatt Paderborn und verfügt somit über fundierte Erfahrungen in diesem Bereich.
Hedwig Meussen nimmt die Rolle der Projektleiterin ein und stellt hier seit Jahren ihr Organisationstalent unter Beweis. Alle Beteiligten engagieren sich ehrenamtlich. »Zum Wohlbefinden der uns anvertrauten Personen beizutragen, wirkt sehr motivierend. Wir zehren das ganze Jahr von den Eindrücken dieser Tage«, berichtete die engagierte Frau aus Stahle.

Artikel vom 12.08.2005