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Topp, die Stadt-Wette gilt:
1000 kommen zur Mahl-Zeit

Aktion der katholischen Gemeinden in der Innenstadt

Bünde (grot). »Eigentlich wette ich nie«, betont die Bürgermeisterin. Jetzt aber hat sie es getan. Und würde sich herzlich freuen, wenn sie ihre Wette verlieren sollte.

Denn Ulrich Martinschledde, Referent der katholischen St.-Josef-Gemeinde behauptet, dass zu der Aktion »MAHL-ZEIT« am morgigen Freitag 1000 Bürgerinen und Bürger kommen werden, um in der Fußgängerzone mit einander zu speisen (die BÜNDER ZEITUNG berichtete ausführlich). Die Bürgermeisterin hält dagegen. Verliert sie (wunschgemäß) ihre Wette, will sie einen Überraschungs-Nachtisch servieren. Verliert Oberschledde, ist er für das Dessert zuständig.
Beginn der Gemeinschaftsaktion der im Pastoralverband Bünde organisierten katholischen gemeinden Gemeinden ist um 18 Uhr. Schon eine halbe Stunde vorher können sich die Teilnehmer an mehreren Stehtischen melden, damit die genaue Zahl ermittelt werden kann. Die mitgebrachten Lebensmittel (Salate, Schnittchen, Käse, Brot, Obst oder einfache, zum Teilen geeignete Gerichte) werden an den so genannten Buffet-Inseln zwischen Rathaus- und Musumsplatz angegeben und von dort aus an die Tische verteilt. Dabei werden auch die 52 Katholiken aus Le Mans, die auf dem Weg zum Welt-Jugendtag in Köln Station in Bünde machen, als Helfer eingesetzt. Tische und Bänke haben die Organisatoren beschafft, Besteck und Geschirr sollten die Besucher mitbringen.
Angelehnt ist die Aktion an die biblische Geschichte von der Speisung der 5000. Sie soll aber auch den Gedanken des gemeinsamen Mahls kultivieren und für die Not von Mitmenschen sensibiliseren. Konkreter Hintergrund: Die katholische Gemeinde trägt sich seit langem mit dem Gedanken, dreimal pro Woche warme Mahlzeiten an Bedürftige auszugeben. Zur Zusammenarbeit sind mehrere Organisatioen bereit, auch mit den Vertretern evangelischer Gemeinden sind bereits Gespräche geführt worden. Großküchen und Supermärkte seien grundsätzlich bereit, diese Aktion mit Lebensmitteln beziehungsweise fertigen Mahlzeiten zu unterstützen, sagte Martinschledde gestern bei einem gemeinsamen Pressegespräch. Die Bürgermeisterin würde die Schirmherrschaft übernehmen und will sich dafür einsetzen, dass die Stadt geeigente Räume anmietet. Die werden allerdings noch gesucht. »Möglichst zentrumsnahe und mit Platz für 30 bis 40 Personen, vor allem aber auch bezahlbar«, umriss Anett-Kleine-Döpke-Güse die Anforderungen an solche Räume. Gekocht werden soll dort nicht, Platz für eine Spülküche müsste jedoch vorhanden sein. Ehrenamtliche Helfer für stundenweise Einsätze an drei Wochentagen, ist Martinschledde sicher, stünden in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Artikel vom 11.08.2005