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Keine Räder unter dem Hammer

Versteigerung auf dem Mittwochs-Markt scheitert an Formalien

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Das hatte sich nicht nur Thomas Groß, Chef der Radstation im Nordbahnhof, anders vorgestellt. Die für den gestrigen Mittwoch groß angekündigte Versteigerung von Zweirädern im Rahmen des Mittwochs-Marktes auf dem Inowroclaw-Platz scheiterte an Formalien.

»Das tut mir vor allem für die Menschen leid, die extra deswegen auf den Marktplatz gekommen sind«, sagte Thomas Groß. Und das waren nicht wenige. Doch Groß, selbst enttäuscht auf seiner Rikscha sitzend, konnte nur immer wieder entschuldigend die Arme heben und auf den Gebrauchtradverkauf in der Radstation hinweisen. Doch damit gaben sich die meisten nicht zufrieden und verkündeten lautstark ihren Ärger. Der Verkauf von gebrauchten Drahteseln wird in der Radstation alle zwei Monate angeboten. Spannender sei es an diesem Nachmittag gewesen, wie auch Thomas Groß sagte, um die Wette zu bieten. »Das macht doch schließlich den Reiz aus«, sagte der 36-Jährige. »Es ist offenbar einfach nicht zulässig, die von uns in Zahlung genommenen und instandgesetzten Fahrräder zu versteigern. Das ist rechtlich verboten. Wir hätten sie lediglich auf dem Inowroclaw-Platz zum festen Preis verkaufen dürfen«, schilderte Thomas Groß das Problem und zugrunde liegende Missverständnis. Erst gestern Morgen hatte ihm das Ordnungsamt der Stadt unter Hinweise auf diesen Sachverhalt untersagt, eine Versteigerung durchzuführen. Groß: »So wie ich es verstanden habe, fehlte es aus rechtlicher Sicht zudem an einem bestellten Auktionator.« Groß sagte ergänzend: »Ursprünglich war auch nur ein Verkauf geplant. Der Begriff der Versteigerung hat sich im Vorfeld der Veranstaltung verselbstständigt. Das ist unglücklich gelaufen.« Er schlägt vor: »Vielleicht können ja einmal die Fahrräder aus dem städtischen Fundbüro während des Mittwochs-Marktes auf dem Inowroclaw-Platz versteiget werden.«
Dabei hätte eine Versteigerung von Zweirädern auf dem Inowroclaw-Platz gestern mit großer Sicherheit für gute Stimmung gesorgt. So sah es auch Andreas Toll, der sein Frischgeflügel auf dem Mittwochsmarkt anbietet. »Da wäre hier vielleicht einmal ein bisschen Leben reingekommen«, ärgerte sich der Händler über dieses gescheiterte Projekt.

Artikel vom 11.08.2005