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Leserbriefe: Diskussion um Städtischen Musikverein


»Streichung von
Anfang an gewollt«
Zum Thema »Städtischer Musikverein« äußert sich eine Leserin im folgenden Brief:
»Nachdem wir uns auf einer Mitgliederversammlung detalliert über den Ablauf der Ereignisse einschließlich Schriftverkehr nach dem Konzert des städtischen Musikvereins am 29. Mai 2005 infomieren konnten, welche angeblich dazu geführt haben sollen, dass das »Tischtuch zerrissen« wurde, kann ich nur zu folgendem Schluss kommen: Von Seiten der Stadtkultur GbR bestand von Anfang an die Absicht, die Konzerte des Städtischen Musikvereins aus dem Abonnement zu streichen. Es bestand kein Interesse von Seiten der GbR, die Rahmenbedingungen und die Finanzierung so zu verändern, dass die Zusammenarbeit fortgeführt werden konnte.
Zu keiner Zeit sind von der GbR ernsthafte Verhandlungen vorgeschlagen worden, um die Kosten zu reduzieren. Zu keiner Zeit wurde ernsthaft über weitere Bedingungen der Zusammenarbeit verhandelt. Die Auseinandersetzung um das Konzert im Mai sind gezielt inszeniert worden, um vor der Öffentlichkeit eine Rechtfertigung für die längst beschlossene Streichung des Jubiläumskonzertes am 27. November 2005 zu haben. Das Sinfoniekonzert mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, das anstelle dieses Konzertes im Programm erscheint, war schon seit langem geplant.
Dieser Entscheidung müssen Ratsmitglieder zugestimmt haben. Oder waren sie etwa darüber gar nicht informiert? Der Vorstand und die Mitglieder des Musikvereins, die von dieser Entscheidung am meisten betroffen sind, haben davon jedenfalls erst am 22. Juli durch die Presse erfahren. Die GbR und ihre Sympathisanten sind nun bemüht, dem Chor durch Presseveröffentlichungen ein negatives Image zu verpassen.
Mit welchem Recht? Wir sind Sängerinnen und Sänger, die aus Freude an anspruchsvoller Musik für Bünder Bürgerinnen und Bürger regelmäßig Konzerte veranstaltet haben. Die Konzerte waren meistens sehr gut besucht, was man längst nicht von allen Kultur veranstaltungen in Bünde sagen kann. (Ohne hier eine Wertung in der Qualität vorzunehmen).
Wäre es nicht sinnvoll, darüber nachzudenken, wie man ein solches Kulturgut erhalten kann? Der Chor ist jedenfalls durchaus bereit, nach Möglichkeiten der Finanzierung zu suchen, aber das Geschäftsgebaren der GbR scheint eine weitere Zusammenarbeit auszuschließen. Da muß man sich wohl nach zuverlässigeren Partnern umsehen.«
HEIDE KUHLMANN 32257 Bünde
Thematik intensiv
behandelt
Eine ganz andere Meinung zum Thema »Städtischer Musikverein« vertritt Rolf Rabe, Fraktionsvorsitzender der Bünder SPD, im folgenden Schreiben:
»Endich, langersehnter Urlaub an der Nordsee. Kein Handy, kein Internet, raus aus dem Alltag. Sicherheitshalber ein Nachsendeantrag bei der Post und den Bünder Tageszeitungen. Das Wetter spielt leider nicht so mit, wie es die Familie erwartet hat. Was bleibt, ist unter anderem das intensive Studium der ostfriesischen Tageszeitungen und das Nachlesen der Bünder Ausgaben. Die regionalen Probleme sind in vielen Belangen vergleichbar. Kommunalpolitisch herrscht Sommerpause. Doch halt - die Stadtkultur GbR kündigt die Zusammenarbeit mit dem städtischen Musikverein. Statements und Leserbriefe folgen. Da ist noch etwas aufzuarbeiten nach der Sommerpause, zumindest was die vertragliche Gestaltung zwischen Stadtkultur GbR und der Stadt Bünde betrifft, aber auch, was die Förderung des städtischen Musikvereins angeht.
Dann am Montag, interessiertes Nachlesen der regionalen Wochenendausgabe. Der Beitrag von Rainer Grotjohann regt an zum Schmunzeln, Nachdenken, nochmaligen Nachlesen. Hier hat sich jemand mit dem nötigen Abstand und Schalk in den Augen intensiv der Thematik angenommen.
Glückwunsch zu diesem umfangreichen Kommentar, den ich zum Nachlesen empfehle. Meine Fraktion wird ihn als Abdruck für die erste Sitzung nach der Sommerpause erhalten. Schließlich muss geklärt werden, wie der städtische Musikverein in Zukunft gefördert wird. Denn diese Unterstützung steht für mich außer Frage, zweitrangig, ob innerhalb oder außerhalb des Kultur-Abo-Programms. Herzlichen Dank an Rainer Grotjohann, der mit seinem Artikel die trüben Urlaubstage erhellt.«
ROLF RABE32257 Bünde

Artikel vom 11.08.2005