11.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Windmühlen-Freunde bauen auf Expertenrat

Außenhaut wird eventuell verschindelt - Zwei Besuchertage im September und Oktober

Von Angelika Krückemeier
Vlotho-Exter (krü). In Exters Mühle laufen die Vorbereitungen für zwei Öffnungstage im September und Oktober. Parallel dazu sollen in den kommenden Wochen weitere Gespräche mit Mühlen-Experten geführt werden.

»Wir brauchen eindeutige Empfehlungen zu den erforderlichen Reparaturmaßnahmen. Das ist Grundlage für die Gesamtrestaurierungs- und Finanzplanung«, sagte Klaus Wöhler, Vize-Vorsitzender und Pressesprecher des Fördervereins, gestern dieser Zeitung.
Seit April 2005 ist der von Ulrich Sturhahn initiierte und geleitete Förderverein »Windmühle Exter« Besitzer des 1850 errichteten Bauwerks. In Eigenleistung wurden seither kleinere Erhaltungsarbeiten vorgenommen - unter anderem wurden die tragenden Balken gegen die weitere Pilzausbreitung behandelt. Im Herbst wollen die Mühlenfreunde die marode Windrose abbauen und restaurieren. »Hierzu hat das Technische Hilfswerk seine Unterstützung angeboten«, freute sich Klaus Wöhler.
Wichtigstes Thema aber ist momentan die Isolierung und Stabilisierung der Außenhaut. Mit Hilfe von Fachleuten soll abgeklärt werden, wie die größtmögliche Haltbarkeit erreicht werden kann - durch Verputzen des offen gelegten Bruchsteins oder durch Ver-schindelung. Im Nachbarkreis Minden-Lübbecke seien mehrere Mühlenfassaden mit Schindeln belegt worden; man habe damit gute Erfahrungen gemacht, sagte Wöhler. Genauer untersucht werden muss darüber hinaus das Feuchtigkeits- und Abwasserproblem. Geplant ist beispielsweise der Bau einer Abwassergrube.
Erst wenn diese und ähnlich substanzielle Fragen beantwortet seien, könne der Verein ein umfassendes Restaurierungskonzept erstellen, weitere öffentliche Fördermittel beantragen, Ausschreibungen auf den Weg bringen und den Zeitrahmen für die Erhaltungsmaßnahmen festlegen, sagte der Pressesprecher.
2006 könnte dann mit den Arbeiten begonnen werden. Wöhler: »Vieles werden die Vereinsmitglieder mit eigenen Bordmitteln, das heißt in Eigenleistung realisieren. Wir sind nur Laien - aber Laien mit der Motivation, das Bauwerk für die Nachwelt zu erhalten.«
Derzeit gehören dem Verein 55 Mitglieder an.
Für die Öffentlichkeit zugänglich ist »Lindemanns Mühle« am Sonntag, 4. September. Dann findet dort ein Motorradfreunde-Treffen (Biker-Treff) statt. Das genaue Programm wird in der kommenden Woche vorgestellt. Am 2. Oktober wird rund um die Mühle Erntedankfest gefeiert. Mit von der Partie sind wiederum Vlothos Landfrauen. Klaus Wöhler: »Wir hoffen, dass zu beiden Veranstaltungen viele Besucherinnen und Besucher kommen, um die Mühle in Augenschein zu nehmen - und am Spendentopf nicht vorbeizugehen.«

Artikel vom 11.08.2005