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Drogenversteck und Müllberg

Anwohner des Buttersees beklagt sich über nächtliche Grillfeste


Herford (ram). Ein Dutzend leere Getränkeverpackungen, dazu Dosen, zerbrochene Flaschen und Chipstüten. Ein immer gleiches Bild, das sich Gerhard Solke auf dem Spielplatz im Bereich des Buttersees bietet. »Überall Müll. Das allein ist ja schon schlimm genug. Aber dort, wo tagsüber Kinder spielen, konsumieren abends Jugendliche Drogen. Die Spuren sind eindeutig«, sagt der 63-Jährige und verweist auf ein Versteck im Gebüsch, direkt neben dem Sportplatz.
In dem Dickicht, geschützt vor Blicken von außen, liegen Cannabis-Tütchen, abgesägte Plastikflaschen und dünne Röhrchen, die zum Inhalieren der Rauschgifte dienen. Durch Zufall ist Solke, der täglich mit seinem Hund »Bobby«, einem Border Collie, in dem Park spazieren geht, auf das Versteck gestoßen. Neben Drogenpartys werden in dem Park zwischen Quedlinburger Straße und Alter Postweg auch regelmäßig Grillfeste gefeiert. Das Basketballfeld mit seinem Steinboden dient offenbar als idealer Grillplatz. Die angrenzende Sitzbank ist verkokelt, überall sind Fischreste zu finden, Kohle und Asche wurden einfach vor einen Baum gekippt. Auch hier liegen Bierflaschen und andere Verpackungen in den Büschen. »Ich habe die ÝGrillgästeÜ mehrfach gebeten, ihren Müll zu entsorgen. Sie scheinen mich aber nicht zu verstehen und antworten auf russisch«, schildert Solke seine Erlebnisse. Im angrenzenden Buttersee schwimmen ein alter Autoreifen und verschiedene Eimer auf der Oberfläche. »Da habe ich schon einige Fahrräder herausgezogen. Der See ist längst zu einer Kloake geworden.«
Das Ordnungsamt der Stadt habe er bereits informiert und die Mitarbeiter der Service-Gesellschaft für Wirtschaft und Kommunen (SWK) leerten auch einmal wöchentlich die Papierkörbe. Doch das reicht nach Meinung von Gerhard Solke nicht aus. »Hier muss mehr kontrolliert werden. Außerdem landet der meiste Dreck nicht in den Mülleimern, sondern in den Grünanlagen. Ich hoffe, dass die Stadt reagiert - und zwar noch bevor der Sommer vorüber ist.«
Auf Anfrage erklärte der Leiter des Ordnungsamtes, Lothar Sobek, dass sich die Stadt des Problems annehmen werde. »Wir werden auch das Gespräch mit der Polizei suchen, damit in dem Bereich mehr kontrolliert wird«, versprach Sobek.

Artikel vom 10.08.2005