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ZOB soll rollstuhlfreundlicher werden

Knut Weltlich und Bodo Brinkmann: »Schaukästen mit Fahrplänen müssen besser lesbar sein«

Werther (dh). »Das ist eine zentrale Aufgabe für den Tag, an dem der Zentrale Omnibusbahnhof in Werther neu gebaut wird«, sagt Stefan Kamender und macht damit Bodo Brinkmann und Knut Weltlich nur wenig Mut. Die Behindertenfürsprecher haben sich jetzt mit Vertretern der BVO und NVG getroffen, um über Veränderungen an den Schaukästen für Busfahrpläne zu sprechen.

Wie berichtet, können Rollstuhlfahrer die Busfahrpläne - nicht nur am Omnibusbahnhof - kaum lesen. Weil sie zu hoch hängen, ist die Schrift zu klein, außerdem spiegeln nach Ansicht von Weltlich und Brinkmann die Glas- beziehungsweise Plexiglasscheiben.
»Dieses Problem könnte man durch eine leichte Neigung der Schaukästen schon beheben«, sagte Knut Weltlich jetzt beim Ortstermin. Ein Neigungswinkel von nur fünf Grad reiche schon aus, um dem Brechungswinkel des Lichtes zu entgehen, so Weltlich. Der Hägeraner macht sich seit Jahren gemeinsam mit Bodo Brinkmann in einer Lokalen Arbeitsgemeinschaft für Menschen mit Handicap stark.
»Am Busbahnhof in Werther ist die Stadt verantwortlich für die Fahrplankästen«, sagt Stefan Kamender von der Busverkehr-Ostwestfalen. Die BVO hänge lediglich die Fahrpläne in die Schaukästen. »Nichtsdestotrotz müsse sich die BVO eingestehen, dass die schlechte Lesbarkeit für Rollstuhlfahrer nicht nur in Werther ein Problem ist. »Wir haben die Fahrpläne auch schon mal niedriger gehängt«, berichtet er. Anschließend habe es Beschwerden gehagelt, das man sich so unbequem bücken müsse.
Laut Stefan Kamender gibt es scheinbar keine technischen Lösungen von der Stange, um die Fahrplankästen kippen zu können. Er habe bereits Fachfirmen angeschrieben, bisher aber noch keine Antwort erhalten.
Kamender will - genau wie Knut Weltlich und Bodo Brinkmann - das Gespräch mit der Stadtverwaltung suchen, um möglicherweise eine Lösung des Problems herbeizuführen. »Mit der Stadt Werther haben wir schon ganz andere Dinge gestemmt«, sagt der BVO-Experte.
Doch für die beiden Behindertenfürsprecher ist ihre Arbeit damit noch längst nicht beendet. Knut Weltlich drückt bereits ein neuer Schuh: »Die Bussteige sind auf Grund der Bordsteinkanten für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte und ÝKinderwagenfahrerÜ nur schwierig zu erreichen«, bemängelt er. Auch dort müsse etwas geschehen.

Artikel vom 10.08.2005