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Rekordpreise bereiten Kunden Kopfschmerzen

Experten geben Tipps zum Heizöl-Kauf -ÊJahresanfang war zuletzt oft günstigster Zeitpunkt

Versmold/Altkreis Halle (OH/WB). Aprilwetter mitten im August -Êangesichts von Temperaturen weit unter 20 Grad hat so mancher in den vergangenen Tagen die Heizung wieder aufgedreht. Selbst wenn der Sommer noch einmal zurückkehrt -Êdie Heizperiode rückt unaufhaltsam näher. Besitzer von Öl-Heizungen stehen damit wieder vor der Frage nach dem besten Zeitpunkt, um den Tank füllen zu lassen. Tipps von der Verbraucherberatung und vom Versmolder Mineralölhändler Schrewe stellt das WB vor.

Rekordpreise von aktuell bis zu 60 Cent für einen Liter lassen die Kunden schaudern -Êund zaudern. Ob sich der Brennstoff verbilligt oder weiter verteuert - dazu wagt zurzeit niemand eine Prognose. Doch viele Tanks sind leer. Deshalb könnte sich bald die Nachfrage nach Heizöl verstärken und so den Preis weiter klettern lassen.
»Seit 14 Tagen hat sich das Geschäft spürbar belebt«, sagt Ernst Schrewe, Inhaber des gleichnamigen Versmolder Mineralölhandels. »Viele Kunden lassen ihre Tanks aber jetzt nur halb voll machen, weil sie auf einen Preisrückgang spekulieren.«
In der Tat kann sich dieser Gedanke lohnen, wie ein Blick zurück zeigt. »In fünf der vergangenen sechs Jahre war der Heizölpreis im Januar oder Februar am niedrigsten«, sagt Ernst Schrewe. Das alte Motto, im Sommer besonders günstig kaufen zu können, habe seit einiger Zeit an Gültigkeit verloren. Ob die Entwicklung auch in diesem Jahr wieder so eintritt wie in der jüngeren Vergangenheit, das vermag Ernst Schrewe nicht einzuschätzen. »Die Marktsituation ist derzeit anormal und von vielen Spekulationen geprägt.«
Um die Ausgaben in Grenzen zu halten, gibt die Verbraucherzentrale NRW Heizölkunden einige Tipps mit auf den Weg:
n Preise vorher vergleichen: Vor einer Bestellung sollten Kunden mehrere Angebote einholen und die Konditionen miteinander vergleichen. Wichtig ist, Datum, Uhrzeit, Namen des Gesprächspartners, Preise und die Preisbindungsfrist zu notieren. Nur wer weiß, wie lange die genannten Preise gelten, kann sich die günstigste Offerte herausfischen.
n Nach Rabatt fragen: Um einen Preisnachlass zu feilschen, ist keine Schande. Wer gemeinsame Sache mit mehreren Nachbarn macht, bekommt für die größere Abnahmemenge womöglich einen günstigeren Bezugspreis.
n Auf RAL-Gütezeichen achten: Heizölhändler, die das RAL-Gütezeichen »Energiehandel« führen, unterliegen regelmäßig einer unabhängigen Kontrolle. Unter anderem wird in diesen Betrieben geprüft, ob die Mengenangaben am Zählwerk des Tankwagens eichrechtlich gesichert sind, die Produktqualität den gesetzlichen Vorgaben entspricht und tagesaktuelle Preise genannt werden. Kunden werden von geschultem Personal bedient.
n Kosten senken durch Energiesparen: Angesichts der anhaltend hohen Heizölpreise sollten zusätzliche Maßnahmen zum Energiesparen in Betracht gezogen werden. Die Investition in eine bessere Wärmedämmung oder moderne Heizungssanierung beziehungsweise die Nutzung unerschöpflicher Energieträger - wie Solarwärme oder Holzpellets - zahlt sich nach einiger Zeit in Cent und Euro aus. Für zahlreiche Energiesparmaßnahmen winken zudem öffentliche Fördergelder.

Artikel vom 11.08.2005