Rahden (WB). Anlässlich der 60. Wiederkehr des Kriegsendes hat Elfriede Sudbrink ihr Buch »Erinnerungen ut miene Kinnertied in Twaiten Weltkrieg« veröffentlicht. Sie schildert in plattdeutscher sprache, wie sie als Kind die Zeit während des Krieges erlebt hat. In der heutigen Folge geht es um »Dai Tahnarzt in Bielefeld«.
»Tain Johr wass ick ould, dou kamm watt upp mi tou, watt mi groute Angst makere. Oll oss lütket Kiend wüßte ick, dat mett miene Tehne watt nich stimmde. Twäi Tehne boam stün`n bi mi un beet`n upp`e Lippen, dat söig gornich gout ut. Mi makere dat äigenlick nix ut, oaber oss boam däi twäiten Tehne käim, wure dat no leeger. In`ne Schoule kräigen mi däi grout`n Jung`ns oll jümmer vonahn un lachen mi watt ut un ick wass ganz trourig. Ick könn doa ja nix fo, use seen, dat dat `ne Voerbung wass. Mine Oma un uck äine Tante van mi, han`n dat uck so hatt. Mama wull sick doa oaber nich mett aff fien, dat dat bi mi so bliem schull. Et gaff in Roahn twäi Tahnärzte, Maibauer un Imhäuser, doa ess Mama mett mi dou henne wesen. Oaber däi wüssten uck käin Roat, watt tou doun wass. Däi äine Tahnarzt mende, wenn ick grout wass, mößten däi Tehne uttoagen wern un un paar Stifttehne anners rinn sett`t wern. Ick kräig ett doch mett`e Angst, oss ick dat höre. Mama mende oaber, dat säi doch no moal no`ne annere Möglichkeit söiken wull. Ett gaff in Roahn äine Familie Henkel, däi dat Hotel Wolter doumoals pacht han`n. Mama harre hört, dat däi un Lüüt han`n dat uck sowat mett`e Tehne harre wi ick, un doamett no Bielefeld non Tahnarzt güngen. Mama hätt sick dou bi Henkels erkundigt, däi häbbt säi denn Roat geem, unbedingt mett mi doa uck henn tou goahn un dat dat un ganz bekannten Tahnarzt in Bielefeld was un sick upp sowat spezialisiert harre. Bangen Hat`ns, ick wüßte jo nich watt upp mi tou kam, mößte ick mi doa mett aff fien, dat ett jetz no Bielefeld non Tahnarzt güng.« Das Buch zu den Geschichten »Erinnerungen an miene Kinnertied in twaiten Weltkrieg« kann man in der Buchhandlung »Das Buch« in Rahden oder bei Elfriede Sudbrink, Tel. 05771/3076 erhalten. Fortsetzung folgt.
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