10.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Berufsausbildung inklusive Frischluft

Martin Grünheid aus Lüchtringen will Forstwirt werden -ĂŠjetzt für 2006 bewerben

Lüchtringen (WB). Den ganzen Tag im Büro hinter dem Schreibtisch sitzen und mit dem Computer arbeiten? Nein danke! Martin Grünheid aus Lüchtringen kann sich so sein Berufsleben nicht vorstellen. Gemeinsam mit Sebastian Schlag hat er jetzt eine Ausbildung zum Forstwirt begonnen.

Sie sind zwei von insgesamt 34 Mädchen und Jungen, die den Eignungstest bestanden und nun einen Ausbildungsplatz bei den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) bekommen haben. Insgesamt 200 Bewerber stellten sich dem Auswahlverfahren.
Martin Grünheid ist 18 Jahre alt und hat die Realschule in Höxter besucht. Schon sein Großvater war Forstwirt. Sebastian Schlag aus Rühle ist 23, hat Abitur und sammelte nach seinem Zivildienst auch schon Erfahrungen im Arbeitsleben. Für beide kommt ein Bürojob nicht in Frage, sie arbeiten gerne mit Holz und das am liebsten an der frischen Luft.
»Wir wollen den Azubis eine qualitativ hochwertige Ausbildung bieten und bereiten sie auf alle praktischen Arbeiten in den Bereichen Holzfällung, Pflanzung und Waldpflege vor«, erklärt der Ausbilder, Forstwirtschaftsmeister Martin Kuhrke. Ergänzt wird dies durch Blockunterricht an der Berufsschule Northeim und im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum bei Seesen. Hier wird an Simulatoren die Handhabung schwerer Waldmaschinen (Vollernter, Rückeschlepper) trainiert. »Insgesamt wird damit eine gute Mischung aus Theorie und Praxis geboten«, sagt Forstamtmann Wolfgang Pankatz von der Revierförsterei Lütgenade.
Auch soll die Ausbildung umfassend genug sein um die Möglichkeit zu geben, auch in anderen Bereichen wie Landschaftspflege, Baumpflege und Naturschutz tätig zu sein und so ein breites Beschäftigungsfeld zu bieten.
Die NLF als größter Waldbesitzer Niedersachsens beschäftigen auf ihren rund 342 000 Hektar Landeswald insgesamt 800 Forstwirte. Die damit verbundene Verantwortung wird sehr ernst genommen und so werden, den eigenen Bedarf deutlich überschreitend, Forstwirte ausgebildet um jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu sichern beispielsweise bei anderen Waldbesitzern und forstlichen Unternehmen.
Für das Jahr 2006 ist es wieder vorgesehen zwei bis drei Azubis in Lütgenade einzustellen. Interessenten sollten sich nicht zu viel Zeit lassen und sich bis Ende Oktober bei den drei Ausbildungs-Forstämtern dieser Region (Neuhaus, % 0 55 36/95 02 0), Grünenplan, % 0 51 87/94 26 0 und Winnefeld, % 0 52 73/37 50 0) melden.

Artikel vom 10.08.2005