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Spielgeräte aus Chipstüten

In Wallenbrück gibt es jetzt ein Klettergerüst aus Kunststoff

Von Antje Kreft (Text und Fotos)
Wallenbrück (SN). Neue Geräte gibt es auf dem Spielplatz in der Demodstraße in Wallenbrück. Das Besondere: Sie bestehen nicht aus Holz, sondern aus Recycling-Kunststoff. Das ist einmalig in Spenge.
Die neue Spielgeräte-Generation aus Kunststoff steht in Wallenbrück. Doris Bartelheimer und Jens Jürgensen sind zufrieden.
»Die Geräte sind aus Shampooflaschen, Chipstüten und Joghurtbechern entstanden. Das ist eine ganz neue Generation«, erklärt Doris Bartelheimer, Leiterin des Umwelt- und Grünflächenamtes. Mitarbeiter des Bauhofs haben das Zwei-Stufen-Reck und die Kletterturmanlage mit Rutsche installiert. Als Fachmann war Jens Jürgensen von der Spielgeräte-Firma »Westfalia« aus Hövelhof vor Ort. Er beschäftigt sich als Sachkundiger für Spielgeräte mit der Beschaffenheit und Sicherheit von Wippe, Schaukel und Sandkasten. »Produkte aus Kunststoff haben viele Vorteile. Von der Statik her sind sie zwar nicht so beständig wie Holz«, räumt Jürgensen ein, »aber dafür ist ihre Oberfläche viel beständiger. Holz bekommt leicht Risse und splittert nach einer gewissen Zeit.«
So war es auch auf dem Platz in der Demodstraße. »Die Pfosten in der ehemaligen Anlage waren marode und mussten dringend erneuert werden. Das haben wir in der Hauptprüfung im März festgestellt. Daher wurde der alte Kletterturm auch abgerissen. Die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet«, erinnert sich Doris Bartelheimer.
Die beiden Geräte haben zusammen 3100 Euro gekostet. »Holz wäre nicht günstiger gewesen. Kunststoff rechnet sich. Es fallen nämlich weniger Reparatur- und Wartungsarbeiten an«, betont sie. Der Spielplatz in der Wohnsiedlung besteht mittlerweile seit 13 Jahren. Die Wippe und die Schaukel aus Nadelholz wurden zwischenzeitlich mit anderen Holzgeräten ausgetauscht. Bei der Kletterkombination und dem Reck haben sich die Mitglieder des Umweltamtes für die Variante aus Kunststoff entschieden. »Hier in Wallenbrück steht sozusagen ein Prototyp. Bei unserer nächsten Prüfung 2006 schauen wir uns die Geräte an. Wenn wir zufrieden sind, und davon gehe ich aus, statten wir auch die anderen Spielplätze mit Kunststoff-Geräten aus«, kündigt die Umweltamtsleiterin an. »Wir müssen erst lernen, mit dem Material umzugehen. Kunstoff-Spielgeräte sind seit drei Jahren auf dem Markt, aber 2002 haben wir uns aus Sicherheitsgründen noch dagegen entschieden. Jetzt ist die Zeit reif«, ergänzt Jens Jürgensen. Der Spielplatz in der Demodstraße ist von Samstag, 13. August, an wieder geöffnet.

Artikel vom 10.08.2005