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Ausflug in ein Babylon
von vor 2600 Jahren

Zwei Wochen »EspelCamp« der FEBG in Nienburg


Espelkamp/Nienburg (WB). Die Weser wurde zum Euphrat, und das ehemalige Militärgelände in Nienburg zu Babylon: Nach zwei Wochen kehrten die »entführten Israeliten« aus dem »EspelCamp« wohl etwas müde, aber glücklich nach Hause zurück. Nächstes Jahr werden sich viele von ihnen sicher wieder freiwillig in die »Gefangenschaft« begeben, denn auch im Sommer 2006 will die Freie Evangelischen Baptistengemeinde Espelkamp (FEBG) das »EspelCamp« wieder organisieren.
In diesem Sommer sorgten 35 ehrenamtliche Mitarbeiter der örtlichen freien Gemeinden, die größtenteils ihren Urlaub für diese Freizeit einsetzten, dafür, dass fast 60 Kinder pro Woche eine interessante, sportliche und erlebnissreiche Freizeit rund um die Geschichte des Buches Daniels aus der Bibel erleben konnten. Die Altersspanne der Mitarbeiter lag zwischen 17 und fast 70 Jahren. Die Kinder der beiden Freizeiten - eine richtete sich an Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis zwölf Jahren, die andere an Zwölf- bis 14-Jährige - kamen zum großen Teil aus dem gesamten Altkreis Lübbecke. Dabei war jedes Kind, unabhängig von Glauben oder religiöser Überzeugung, willkommen.
Eine Jungengruppe mit Leiter und eine Mädchengruppe mit Leiterin ergaben jeweils eine von vier Provinzen, die durch zwei Zelte und einen Vorplatz mit selbst gebauten Fahnenmästen, Bänken, Zäunen, Briefkästen und einer Lagerfeuerstätte gestaltet wurden.
Der Tag war voll mit Abenteuern, denn einige sportliche Aktivitäten warteten auf die Teilnehmer. Es gab eine Bogenschießanlage, ein Riesentrampolin, Schwimmen, Kistenstapeln, eine Kletterwand, eine große Wiese für Fußball, Rugby oder Baseball und die berühmt-berüchtigten Campspiele, die von den Kindern begeistert mitgemacht wurden. Der Camprekord im Kistenstapeln lag dieses Jahr bei 32 Cola-Kisten, die etwa zehn Meter hohe Kletterwand mit Schräge wurde in einer Zeit von weniger als 40 Sekunden erklommen. Des Weiteren gab es das »Kreativ-Team«, das dabei half, Bibelumschläge aus Leder, Armbändchen, Ketten, Schlüsselanhänger, Kugelschreiber aus Scoobidoo zu basteln und Schachteln und Windlichter mit eigenen Motiven zu verzieren.
Schwerpunkt der Freizeiten war die Ausrichtung auf das biblische Thema der Geschichte Daniels. Anhand von täglichen Bibelarbeiten, Exkursen zur Geschichte und bildlich dargestellten Tafelbotschaften des Babylon-Experten, der den entführten Israeliten die Wahrheit Gottes predigte, den allgegenwärtigen »babylonischen Soldaten« und einem »dem König treu ergebenen Hauptmann« wurden die Jungen und Mädchen in die Zeit vor etwa 2600 Jahren zurückversetzt. Im Nienburger »Babylon« gab es eine eigene Währung, und die Zeit wurde um eine Stunde zurückgestellt, was den Vorteil hatte, dass man abends im Dunkeln am Lagerfeuer sitzen konnte.
Schon nach kurzer Zeit wurden aus den Provinzen gut eingespielte Teams mit hervorragendem Zusammenhalt, die versuchten, den Tagessieg zu erringen. Punkte dafür wurden für Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnung, das allmorgendliche kreative Aufsagen von Bibelversen, das Erledigen der anfallenden Arbeiten wie Sanitär-, Spül-, Platz- und Tischdienst sowie die Zusammenarbeit als Team vergeben. Die Siegergruppe wurde jeden Abend mit dem »goldenen Löwen« belohnt, der schlechtesten Gruppe wurde ein Schwein verliehen.
Bei einem »Tag der offenen Zelte« konnte sich jeder selbst einen Eindruck vom Leben im Camp verschaffen. Während der öffentlichen Abschlussveranstaltung wurde von jeder Gruppe noch einmal ein Bibelvers kreativ dargeboten und die Lieblingslieder erklangen erneut. Lagerleiter Alexander Esau gab einen Rückblick, Babylon-Experte Jakob Wall vermittelte eine Tafelbotschaft. Auch Bürgermeister Heinrich Vieker ließ es sich nicht nehmen, einige Worte an die Gäste und Veranstalter zu richten.
Der Tag endete damit, dass jeder Besucher die Sportmöglichkeiten selbst einmal testen konnte. »EspelCamp«-Lagerleiter Eduard Dück betont: »Die Freizeiten waren ein voller Erfolg, und wir sind bereits hochmotiviert für das nächste Jahr.«

Artikel vom 09.08.2005