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Musiker legen bald den ersten Stein

Musikheim-Bau läuft planmäßig - Hoffen auf finanziellen Zuschuss von der Stadt

Von Silvia Scheideler
Delbrück (WV). Der erste Spatenstich liegt gerade einmal drei Wochen zurück, da denken die Musiker der Stadtkapelle Delbrück schon an die Grundsteinlegung. »Die Fundamente sind jetzt alle gegossen«, freut sich Reinhold Hartmann, Vorsitzender der Musikjugend, über die Fortschritte am Musikheim-Bau am Nordring.

Jeden Abend, meistens wenn eigentlich längst Zeit für den Feierabend wäre, finden sich zehn bis 15 Helfer auf der Baustelle ein. »Wir liegen voll im Zeitplan. Diese Woche starten die Arbeiten für die Bodenplatte«, berichtet Hartmann, der fast jeden Abend seine Arbeitskleidung überstreift und kräftig anpackt.
Damit die Musiker der Stadtkapelle nach zweijähriger Vorbereitungszeit endlich eine feste Adresse bekommen, müssen 400 000 Euro aufgebracht werden. Reinhold Hartmann schätzt, dass etwa 200 000 Euro durch Eigenleistung, Materialspenden inbegriffen, abgedeckt werden können. Damit am Sonntag, 28. August, die feierliche Grundsteinlegung stattfinden kann und der Bau den kirchlichen Segen bekommt, ist den Helfern das Wetter egal. »Wir arbeiten auch bei strömenden Regen«, lacht Hartmann. Die Bauarbeiter kommen nicht nur aus den Reihen der Musiker: »Josef Fleitmann, einer unserer Helfer und kein Mitglied in der Stadtkapelle, hat zu Beginn der Arbeiten vorbeigeschaut und gefragt, ob er helfen kann. Seitdem ist er fast täglich zur Stelle. Das gemeinsame Arbeiten macht halt auch Spaß«, weiß das Delbrücker Urgestein.
Hilfe bekommen die Musiker aber auch von den Unternehmen vor Ort. »Wir bekommen noch lange nach Ladenschluss Baumaterial, wenn uns etwas fehlt. Firmen stellen uns kostenlos ihren Fahrer plus Lkw zur Verfügung oder leihen uns kostenlos Schalungen«, lobt der Musikjugend-Vorsitzende das Engagement der heimischen Wirtschaft.
Jetzt hofft die Stadtkapelle auf die Bewilligung von Zuschüssen: »Wir haben bei der Stadt einen Antrag eingereicht. Bei den Haushaltsberatungen im Herbst wird über die Bewilligung und über die Höhe des Zuschusses entschieden«, berichtet Reinhold Hartmann. Natürlich können sich die 110 aktiven und die etwa 120 fördernden Mitglieder nicht auf die Bewilligung von Geldern verlassen, deshalb nehmen sie die Finanzierung selbst in die Hand. »Durch einen Würstchenverkauf und dem Fest auf dem Bösenhof im Mai haben wir einen Reinerlös von etwa 4500 Euro erwirtschaftet«, nennt Hartmann nur ein Beispiel von Eigeninitiative. Im November soll das neue Musikheim winterdicht sein und ein Dach haben. Dann kann der Innenausbau beginnen, entstehen wird im Erdgeschoss ein 160 Quadratmeter großer Probenraum, WCs, ein Lagerraum, eine Küche, ein Versammlungsraum und ein Raum für Anschlüsse. Im kleineren Obergeschoss wird es einen Instrumentenraum, einen Büroraum, ein Notenarchiv und eine Kleiderkammer geben. Hartmann ist schon gespannt auf die Notenschätze, die bisher im Rathaus lagern. »Nächstes Jahr um diese Zeit können wir vielleicht schon die ersten Proben abhalten«, hofft er. Dazu müsse bei der Finanzierung alles glatt laufen: »Wir wollen uns nicht überschulden, alles muss verantwortbar bleiben.«

Artikel vom 09.08.2005