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Horror-Unfall gibt viele Rätsel auf

Genaue Ursache des schrecklichen Auto-Crashs mit fünf Toten ist noch ungeklärt

Von Alexander Gionis (Text)
und Andreas Eickhoff (Fotos)
Rheda-Wiedenbrück (WB). Der schreckliche Auto-Unfall in Rheda-Wiedenbrück, der am frühen Sonntagmorgen fünf Menschenleben forderte (siehe Politikseite eins), gibt der Polizei Rätsel auf. Wie es passieren konnte, dass der voll besetzte Opel Corsa frontal gegen einen Baum raste, ist noch ungeklärt.

Weder war die Neuenkirchener Landstraße in Lintel zum Unfallzeitpunkt nass, noch gibt es Anzeichen für eine überhöhte Geschwindigkeit. Umso rätselhafter ist die Tatsache, dass der Wagen scheinbar ungebremst gegen die Birke prallte.
Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg schließt nicht aus, dass der Fahrer von den anderen Insassen abgelenkt wurde und die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Auszuschließen ist auch nicht, dass der 35-Jährige unter Alkoholeinfluss stand. Dies wurde jedoch nicht untersucht. »Da der Fahrer verstorben ist, muss eine solche Untersuchung von der Staatsanwaltschaft auch nicht zwingend angeordnet werden«, erläuterte Karl-Heinz Stehrenberg gestern Abend auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes.
Möglicherweise kommt etwas Licht ins Dunkel, wenn geklärt ist, wo der Ausgangspunkt der Fahrt gewesen ist. Doch dies war der Polizei gestern Abend noch ebenso unbekannt wie das Ziel der Fahrt. Bekannt ist nur, dass die Gruppe aus Richtung Wiedenbrück kommend auf der Neuenkirchener Landstraße Richtung Lintel fuhr. 100 Meter vor der Einmündung Heideweg geschah das Unglück.
Schwerstarbeit hatte die Polizei außerdem in Hinblick auf die Identifizierung der Opfer zu verrichten, da bis auf den 35-jährigen Todesfahrer niemand Papiere bei sich trug. Von dessen Namen ausgehend, musste die Polizei Rückschlüsse auf die anderen Personen ziehen. Gegen Mittag war man sich über die Identität von vier der sechs Personen zwar nahezu sicher, doch die Bestätigung fehlte. Erschwerend kam hinzu, dass die vermuteten Verwandten der Opfer Zuhause nicht anzutreffen waren. So hüllte sich die Polizei lange Zeit in Schweigen, damit nicht etwa eine Falschmeldung Unbeteiligte in Schock versetzen konnte.
Auch am Abend waren ein Toter sowie der in eine Klinik nach Hamm transportierte, lebensgefährlich Verletzte nicht identifiziert. Der Fahrer aus Lippstadt war erst vor zwei Wochen zu seiner Lebensgefährtin nach Rheda-Wiedenbrück gezogen. Wer Hinweise zum Unfall geben kann, sollte sich beim Verkehrskommissariat in Rheda-Wiedenbrück, Tel. 0 52 42/4 10 00, melden.

Artikel vom 08.08.2005