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Weltweit Kontakt
über den Äther

25 Jahre Amateur-Funker-Verein

Hiddenhausen (bex). 73 heißt »viele Grüße«, 88 »viele Küsse«. Herzliches fließt einem Morser halt schnell »aus der Feder«. Aber auch in Wort und Bild kommunizieren die Funker weltweit. Seit einem Vierteljahrhundert sind sie in Hiddenhausen organisiert. Der Ortsverein (Kennung DOK N 48) im Deutschen Amateur-Radio-Club wurde exakt heute vor 25 Jahren gegründet.

Bei der Gründungsversammlung im »Schweichelner Krug« waren auch der heutige Distrikt-Vorsitzende Dieter Ziehn aus Bielefeld und der damalige Bürgermeister Ewald Inderlieth mit dabei. Zum ersten Vorsitzenden wählten die 23 Gründungsmitglieder Jürgen Fetting. Der heute 69-Jährige ist mittlerweile 2. Vorsitzender des 20-köpfigen Vereins. Der Elektriker im Ruhestand, Stellvertreter von Udo Hennich, frönt jetzt in seiner Freizeit dem Hobby der Elektronik-Bastelei - und gibt sein Wissen an den Nachwuchs weiter. Fünf Kinder und Jugendliche sind derzeit in einem Vorbereitungskursus für die Lizenzprüfung. Hier lernen sie nicht nur Gespräche im Äther zu führen, Fetting zeigt ihnen auch, wie man mit dem Lötkolben umgeht, eigene Sender und Empfänger baut. »Vor einigen Wochen hatten wir als Werbeaktion einen Kindertag. Da war richtig viel los. Über unser Ausbildungsrufzeichen DN1YJF haben wir in diesem Jahr schon 800 Funkverbindungen getätigt«, erklärt Fetting. Die Clubstation mit dem Rufzeichen DF0GH hat anlässlich des Jubiläums eine Sonder-Kennung: HR 25J. Das steht für Hiddenhausen-Radio 25 Jahre. Mit diesem Rufzeichen werden Funkverbindungen in alle Welt getätigt. Allein in diesem Jahr hat Fetting schon mit Kollegen von Usbekistan bis Paraguay gesprochen. Dabei sind die Funker auf der Jagd nach den so genannten QSL-Karten, den Funkbestätigungskarten. Wer ausreichend gesammelt hat, kann dann auch ein Diplom erwerben. Seit dem 8. August 1988, anlässlich des achtjährigen Vereinsbestehens, gibt es auch ein Hiddenhausen-Diplom, das an eifrige auswärtige Funker verschickt wird, bislang rund 450-mal. Aber auch die moderne Technik hat in das Funker-Handwerk Einzug gehalten. Gespräche werden teilweise via Internet übertragen, mit der ATV-Technik kann die Zunft sogar bewegte Bilder senden. »Einen entsprechenden Sender habe ich schon gebaut, der Empfänger ist gerade Ýin der MacheÜ.« Einige Vereinsmitglieder betreiben ihre Stationen sogar mit Sonnenenergie. Zum Jubiläum bieten die Funker einen kostenlosen Morse-Lehrgang für Interessierte ab zwölf Jahren an. Informationen unter % 05221 /  689 742.

Artikel vom 08.08.2005