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Wer sponsert
Hilfstransport
nach Serbien?

14. Aktion für September geplant

Werther (kw). »Es muss so kurzfristig sein - denn dann klappt es auch«, schmunzelt Gerhard Petri, der im September mit Roland Kirsten einen Hilfstransport nach Mionica in Serbien organisiert. Gesucht wird noch ein Sponsor, denn die Kosten für die Aktion werden auf etwa 2 200 Euro geschätzt.

Gerhard Petri und Roland Kirsten helfen im sechsten Jahr. Ihr Engagement begann 1999, als eine Bekannte aus Valjevo von den katastrophalen Zuständen im dortigen Klinikum berichtete. Seitdem organisieren Petri und Kirsten Hilfsaktionen für das 850-Betten-Krankenhaus, für Waisen-, Alten- und Flüchtlingsheime, Schulen und Kindergärten. Unterstützt werden sie durch private Geldspenden und von Günter Kretschmer, der unter anderem die Kartons beschafft.
Im September 1999 rollte der erste Lkw los, zuletzt waren die Helfer im Januar dieses Jahres mit 16 Tonnen Material zum 13. Mal vor Ort. Dort arbeiten sie mit der Hilfsorganisation »Association of Guardian Angels« zusammen, die die Ausgaben der Hilfsmittel dokumentiert.
Jetzt wollen Petri und Kirsten ein neues Projekt in Mionica angehen. Mionica liegt etwa 95 Kilometer von Belgrad entfernt und gehört noch zum Einzugsgebiet Valjevo. Die Ortschaft hat knapp 16 000 Einwohner, der Anteil der älteren Menschen - und damit auch der Krankenstand - ist hoch. Die Versorgung ist schlecht, ein Hausarztmodell wie in Deutschland existiert nicht. Es fehlt an Geräten und Medikamenten.
Petri und Kirsten werden unter anderem mit Medikamenten, Untersuchungsliegen und einem OP-Tisch auf Reise gehen. »Die Geräte wurden in Deutschland ausrangiert, sie sind aber noch top in Ordnung«, erklärt Petri. Parallel soll auch das Altenpflegeheim in der Ortschaft Up versorgt werden. »Es gibt dort viele Bettlägerige, aber es fehlt an Matratzen«, weiß Petri von einem früheren Besuch. Jetzt sollen 130 Matratzen geliefert werden.
Unterstützung erfahren die Helfer durch das Sanitätshaus Mitschke aus Gütersloh, von dem sie zurückgenommene Ware beziehen können. Außerdem sollen wichtige Geräte wie Rollstühle und Gehhilfen in die Ortschaft Up gebracht werden.
Wird kein Sponsor für den Lkw-Transport gefunden, müssten alle Medikamente auf Grund des Verfallsdatums entsorgt werden. »Wir fliegen und sind vor Ort, wenn der Lkw eintrifft«, erklärt Gerhard Petri. So können wichtige Dinge im Vorfeld geregelt werden.
Wie dringend die Hilfe gebraucht wird, weiß auch Mile Cvetkovic. Er wohnt seit 30 Jahren in Bielefeld, stammt aber aus Mionica. Er wird vom 10. September an dort sein und helfen, wenn Petri und Kirsten ankommen.
Wer den Transport unterstützen will, kann sich bei Gerhard Petri unter % 0 52 03/40 15 melden.

Artikel vom 06.08.2005