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Premiere: Abdinghof wird zur Opernbühne

Weitere Überraschungen im neuen Kulturprogramm

Von Andrea Pistorius
Paderborn (WV). Paderborn wird erstmals eine Opernpremiere erleben: Mit Benjamin Brittens Parabel »Die Jünglinge im Feuerofen« zeigt das Detmolder Landestheater am 30. September zudem ein selten gespieltes Stück. Diese und weitere Überraschungen sind im neuen Kulturprogramm der Stadt zu finden.

Es ist nicht die Premiere allein, die Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner so bemerkenswert findet, sondern die gesamte Inszenierung des alttestamentarischen Mysterienspiels ist ungewöhnlich. Ort der Aufführung wird die im romanischen Stil errichtete Abdinghofkirche sein, die der dramatischen Handlung mit Hilfe einer raffinierten Lichtregie der Paderborner Firmen Lightpower und enjoy als wirkungsvolle Kulisse dient. Wenn am 19. September Solisten und Orchester zu den Endproben in Paderborn eintreffen, dann sind auch Besucher in der Kirche willkommen.
Insgesamt acht Mal werden die Detmolder in der kommenden Saison an der Pader zu Gast sein. Das Publikum kann sich auf beliebte Opern wie »Don Giovanni« von Mozart oder »Hänsel und Gretel« von Humperdinck freuen. Erstmals wagt das lippische Theater mit »Un Ballo in Maschera« von Verdi eine Aufführung in italienischer Sprache, und auch die Inszenierung eines klassischen Balletts mit Orchester - »Der Nussknacker« von Tschaikowsky - zeugt von Phantasie und Mut.
Die Detmolder werden außerdem mit dem Schauspiel »Die Jungfrau von Orleans« von Schiller, mit dem 60er-Jahre-Musical »Der Mann von La Mancha« von Leigh/Wassermann sowie dem Kindermusical »Die Biene Maja« im Kulturprogramm vertreten sein.
Der zweite wichtige Partner des Kulturamtes ist die Nordwestdeutsche Philharmonie, dessen Leiter Toshiyuki Kamioka seiner letzten Saison in Ostwestfalen entgegensieht. Der Japaner wechselt mit Beginn der Spielzeit 2006/2007 als Generalmusikdirektor an das Opernhaus in Wuppertal. Vier der acht Sinfoniekonzerte, die die NWD-Philharmonie in Paderborn spielt, wird Kamioka selbst dirigieren und sich damit von seinem Publikum verabschieden.
Das Programm vereint in bewährter Weise das klassische Repertoire mit weniger bekannten Werken. Als Besonderheit sind ein Bruckner-Abend und die 9. Sinfonie von Schostakowitsch zu nennen.
Das Programm für Jugendliche möchte das Kulturamt noch ausweiten. Neben einem Beethoven-Konzert und mehreren Puppentheaterstücken steht Tanz auf dem Plan: Das Landestheater Detmold zeigt »Alice im Wunderland«, »ciacconna clox« aus Leipzig tanzt mit den Brüdern Grimm und »Tees Valley« aus Großbritannien kommt samt Ghettoblaster direkt ins Klassenzimmer.
Abos und Einzelkarten sind ebenso wie ein ausführliches Programm im Ticket-Center am Marienplatz erhältlich.

Artikel vom 05.08.2005