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Geben und Dienen als oberstes Clubziel

Kurt Mickler ist ein Jahr lang Rotary-Präsident - Einsatz für internationalen Jugendaustausch

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). Die Präsidenten wechseln jährlich. Das ist weltweit eins der Grundprinzipien von Rotary. Der Haller Club ist einer von knapp 30 000 rund um den Erdball - und hier hat am 1. Juli Kurt Mickler (64) sein Präsidentenamt angetreten.

»Donador« steht in spanisch auf dem gelben T-Shirt. Es ist ein Geschenk von Patrick Löffeld, der erst vor wenigen Wochen von seinem einjährigen Aufenthalt in Mexiko zurückgekehrt ist. Für Kurt Mickler ein Mitbringsel mit doppelter Bedeutung: zum einen bedeutet »Donador« nämlich »der Geber« und entspricht damit genau dem Clubziel, zu geben und dienlich zu seien. Zum anderen ist es eine Bestätigung, dass wieder einmal ein bisschen Völkerverständigung erfolgreich in die Tat umgesetzt worden ist.
In den örtlichen Rotary-Clubs wird das verwirklicht, was sich die Organisation insgesamt als Ziele gesetzt hat (Siehe Extra-Kasten). In seiner achtjährigen Vorstandstätigkeit hat Kurt Mickler zwölf jungen Leuten zu Auslandsaufenthalten auch in exotischen Ländern verholfen. Mexiko, Brasilien, Australien, USA, Japan - junge Leute von hier waren dort, junge Leute von dort waren im Altkreis Halle. Kommende Woche werden eine Brasilianerin und ein Chilene erwartet, die hier für ein Jahr zu Schule gehen und - ebenfalls Rotary-Prinzip - in mehreren Familien zu Gast sein werden. Regelmäßige Fahrten zum Partnerclub in March (England) gehören ebenso zum internationalen Jugendprogramm wie der »Sommeraustausch«: Jugendliche verbringen ein paar Wochen im Ausland und bringen dann ihren Austauschpartner mit nach Halle. Ex-Präsident Dr. Udo Mosemann hat inzwischen diesen Vorstandsbereich übernommen.
45 Mitglieder hat der Haller Club, der den Altkreis und Harsewinkel umfasst. Der Arzt und der Bauingenieur, der Pastor und der »Bänker«, der Apotheker und der Wirt, der Rechtsanwalt oder der Kaufmann - sie wollen nicht nur einem Verein angehören mit vielfältigen internen Aktivitäten, sondern vor allem helfen. Ein Teil der Mitgliedsbeiträge fließt deshalb direkt in diverse Spendentöpfe, aus denen Einrichtungen vor Ort unterstützt werden: die Waldheimat in Werther, der Laibach-Hof, die Wohnheime für Behinderte oder das SOS-Kinderdorf in Dissen.
Über Benefiz-Konzerte und Spendenaufrufe werden weitere Gelder gesammelt, die entweder in lokale Projekte gesteckt werden oder einem der internationalen zu Gute kommen. Dem weltweiten Kampf gegen Polio beispielsweise oder, wie im Mai, ein Sonderpreis für ehrenamtliches Engagement.
Kurt Mickler möchte in seiner Amtszeit noch ein weiteres Projekt auf den Weg bringen: Er will die Integration schon bei den ganz Kleinen fördern, will Spachförderung im Kindergarten unterstützen. Wie das aussehen und umgesetzt werden könnte, das wird zurzeit geprüft.

Artikel vom 06.08.2005