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Talente bringen neuen Schwung

Heimische Fußballvereine setzen verstärkt auf Nachwuchsspieler

Von Boris Hartmann
Sportkreis Höxter (hab). Die Jugend ist auf dem Vormarsch. Auch im Fußballkreis Höxter setzen die Verantwortlichen immer mehr auf die Dienste der talentierten Nachwuchsspieler. Die WESTFALEN-BLATT-Sportredaktion begab sich auf die Suche nach Hinweisen für den Jugendtrend und durchleuchtete die ranghöchsten heimischen Teams.

Lange ist es her, als ein Thomas Sagel oder die Gebrüder Wollitz in jungen Jahren die Bühnen der Bezirks- und Landesliga betraten und anschließend den Fußballkreis in den höchsten Spielklassen vertraten. Doch nun keimt wieder Hoffnung. »Der Kreis Höxter besitzt viele talentierte Fußballer«, beschreibt Werner Koch, Trainer der SpVg Brakel, die momentane Situation auf dem Fußballmarkt. Auch der Höxteraner Trainer Thomas Viehöfer beurteilt den Trend positiv.
Im Aufgebot der Höxteraner befindet sich beispielsweise Daniel Vogt (19). Der junge Kicker half schon bereits im Vorjahr in der Seniorenmannschaft aus und zeigte eine ansprechende Leistung. »Jungen Spielern ist es gestattet, Fehler zu machen«, sagt der SVH-Coach und legt schützend die Hand auf seine »jungen Wilden«. »Der junge Torhüter Julian Pecher (18) hat ebenfalls viel Potenzial«, so der frühere Landesliga-Keeper Viehöfer. Pecher wurde für die Rot-Weißen hochgemeldet. Auch Christopher Laugwitz (19), der aus der Jugend des SV Vörden gekommen war, zeige tolle Fähigkeiten. Viehöfer ist sich sicher, dass der SV in Zukunft weiterhin auf junge Spieler zurückgreifen werde.
So sieht es auch Werner Koch, Trainer der SpVg Brakel, für seinen neuen Verein. Bei der Spielvereinigung sind gleich sieben Akteure unter 20 Jahren im Kader. »Der ein- oder andere braucht sicher noch seine Zeit und muss in den kommenden Jahren versuchen, so viel wie möglich mitzunehmen«, gibt Koch hilfreiche Tipps. »Jan Reimers (18), technisch sehr versiert, muss allerdings noch den Zeitpunkt des richtigen Abspiels finden«, erklärt Koch über eine der Brakeler Hoffnungen. Michel Kaiser (19) habe eine enorm kraftvolle Schusstechnik, jedoch müsse er an seiner Dynamik arbeiten. Auch Daniel Richter (19), der wie auch Kaiser und Reimers bereits in der abgelaufene Saison gute Leistungen zeigte und Bezirksliga-Meister wurde, ist die Zukunft der Rot-Schwarzen. »Daniel ist ein toller Teamspieler und hat ein gutes Auge sowohl im offensiven als auch im defensiven Bereich.« Fabian Höppner (19) kam aus der Jugend des SC Paderborn. Der dynamische Altenbergener ist der einzige Linksfuß bei der Spielvereinigung. Mit Patrick Kaiser, Giovanni Carmisciano und Thomas Müller (alle 17) hat Werner Koch drei Spieler die für die kommende Saison hochgemeldet sind. »Die drei brauchen sicher noch Zeit«, weiß Koch. Während Carmisciano und Müller ihre Stärken im Zweikampf und im Kopfballspiel haben, ist Patrick Kaiser für die Offensive ein gefragter Mann. Patrick sei sehr athletisch und technisch versiert mit gefährlichem Drang zum Tor. »Alle sind sehr motiviert und konzentriert bei der Sache«, freut sich der Coach über die Einstellung seiner jungen Schützlinge.
Mit Klaus Brandt und Sven Leifelsmeier hat Bezirksligist TuS Erkeln seine neuen Trainer gefunden. Im insgesamt jungen Team ist ebenfalls der ein oder andere mit guten Fähigkeiten am Ball. In Erkeln ist schon länger ein Jugendtrend zu verfolgen. Mit Peter Rehrmann (19), Daniel Rampe (19), Jabad Nassery (18), Martin Pichotta (20) und dem hochgemeldete Sebastian Kurtz (17) hat der TuS fünf junge und gleichzeitig talentierte Akteure in seinen Reihen. »Alle haben die Veranlagungen gute Fußballer zu werden«, so Neu-Coach Klaus Brandt.
Das Potenzial ist also auch im Sportkreis Höxter vorhanden. Nicht zuletzt die jahrelange gute Ausbildung in den Junioren-Bezirksliga-Teams des SV Höxter, TuS Bad Driburg, SV Dalhausen und VfB Beverungen macht sich jetzt bemerkbar.
Wer weiß, vielleicht kann sich der eine oder andere ja später in die Liste der besten heimischen Fußballer einreihen. Es muss ja nicht gleich die Bundesliga sein. Schon ein Sprung in die obersten Amateurklassen wäre ein Erfolg. Der Aufschwung ist jedenfalls unverkennbar und tut dem Fußballkreis Höxter gut, denn er begeistert die Zuschauer auch in den unteren Ligen.

Artikel vom 06.08.2005