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Ölsperre auf der Werre

Feuerwehr Werste übt den Kampf gegen flüssiges Gift

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Werste (WB). Verdutzt blieben Spaziergänger, Jogger und Radfahrer am Dienstagabend auf der Werre-Brücke stehen. Denn das rege Treiben der freiwilligen Feuerwehr Werste wirkte beunruhigend. Doch Einsatzleiter Werner Knofe winkte ab: »Das ist doch nur eine Übung. Wir bauen eine Ölsperre. Kein Grund zur Panik.«

Und dieser Ernstfall kommt laut Knofe häufiger vor, als der Feuerwehr lieb sei. »Es gibt immer wieder Leute, die irgendwelche giftigen Stoffe in Flüssen verschwinden lassen«, ärgert sich Kollege Stefan Fleig über das indiskutable Umweltbewusstsein mancher Mitmenschen.
Aber auch ein Schiffsleck mit auslaufenden Unrat sei durchaus denkbar. Daher war die Simulation dieses Unfalls dringend notwendig. »Es ist wichtig, dass wir für den Fall der eintretenden Katastrophe gerüstet sind. Da muss jeder Handgriff sitzen«, erzählt Werner Knofe, der mit dem schnellen Handeln seiner 20-köpfigen Gruppe während der einstündigen Übung zufrieden war. Und das konnte er auch sein, denn in Windeseile hatten die ehrenamtlichen Helfer der Löschgruppe Werste nahe der Sielterrassen eine Ölsperre von Ufer zu Ufer quer über die Werre gespannt. Diese Entfernung betrug 50 Meter.
»Eine Ölsperre ist eine Art Gummischlauch, der mit Luft gefüllt wird, um auf dem Wasser zu treiben und so das Öl aufzuhalten«, erklärte Werner Knofe. Steffen Benndorf sowie Michael und Timo Weinert waren in einem Boot dafür zuständig, das Granulat, das die giftigen Stoffe aufsaugt, auf der Ölseite der Sperre zu verteilen. Anschließend schöpften die drei Kameraden das sich vollgesogene Granulat auf, um es umweltgerecht zu entsorgen.
Nach der erfolgreich durchgeführten Feuerwehrübung wurde das Vorgehen der Gruppe gemeinsam analysiert.

Artikel vom 05.08.2005