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Stiftung legt die
Finanzen offen

Größter Spendenanteil im Kapitalstock

Borgholzhausen (WB/kan). Ein gläsernes Portemonnaie hat die Stiftung für die Natur Ravensberg als Treuhänderin der unselbstständigen Stiftung Burg Ravensberg der Bevölkerung versprochen. »Dieser Zusage möchten wir mit einem Überblick über die Finanzsituation nachkommen«, sagt Wolfhart Kansteiner.

Für die Stiftung, die vor 13 Monaten gegründet wurde, ist ein Stiftungskapital von 900 000 Euro festgelegt worden, das nicht angerührt werden darf. Lediglich die Zinserträge dürfen verwendet werden. »Dabei muss zunächst ein Inflationsausgleich zur Werterhaltung des Kapitalstocks gebildet werden. Der Rest des Geldes darf für die Unterhaltung der Burganlage und Öffentlichkeitsarbeit wie die Betreuung von Schulklassen genutzt werden«, so der Geschäftsführer der Burg-Stiftung.
Bis jetzt wurden folgende Summen in den Kapitalstock eingezahlt: 300 000 Euro hat die Nordrhein-Westfalen Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, Düsseldorf, bereit gestellt. 40 000 Euro gab es von der Stadt Borgholzhausen und 30 000 Euro vom Kreis Gütersloh. 450 000 Euro stammen von der Stiftung für die Natur Ravensberg. Dazu zählt auch der größte Teil der Spendengelder, die Kansteiner gesammelt hat. Es handelt sich um 222 442,40 Euro, die sicher im Kapitalstock »arbeiten«. Noch einzuzahlen bis Ende 2006 sind 10 000 Euro von dr Stadt, 20 000 Euro vom Kreis und 50 000 Euro von der Stiftung für die Natur Ravensberg.
Wolfhart Kansteiner: »Das Land hat sich dazu verpflichtet, die Burganlage nach Maßgabe eines zu erstellenden Gutachtens ein letztes Mal zu sanieren.« Aus dieser Verpflichtung dürfe die Stiftung das Land nicht entlassen. Sie dürfe weder Stiftungserträge noch Spenden für diese Sanierung verwenden. Seit April liege das Gutachten vor, und derzeit liefen Verhandlungen mit dem Land, damit die Sanierung möglichst schnell durchgeführt werde.
Projekt »Ravensberger Klassenzimmer«: Die Umbaukosten des Fachwerkhauses sind mit 351 078 Euro veranschlagt worden. 70 Prozent (245 000 Euro) kommen aus dem Städtebauförderungstopf des Landes. Die ersten beiden Raten (174 000 Euro) hat das Land bereit gestellt. Die Stiftung übernimmt einen Eigenanteil von 30 Prozent. Dabei wird sie von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung mit 95 000 Euro unterstützt, wie am 28. Juli berichtet. Kansteiner: »So haben wir noch 11 078 Euro und das Risiko einer Überschreitung der Baukosten zu tragen. Hierfür stehen der Stiftung zweckgebundene Spenden aus der Bevölkerung in Höhe von 10 790,10 Euro zur Verfügung. So hat unter anderem die Grundschule Burg Ravensberg den Erlös aus dem Sponsorenlauf für dieses Projekt beigesteuert.«

Artikel vom 06.08.2005