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100 Euro
lagen auf
der Straße

Späte Reue vergebens

Paderborn (pb). Weil er sich zwei auf der Straße »verlorene« 50-Euro-Scheine unter den Nagel gerissen hat, muss ein 25-Jähriger Autofahrer aus Paderborn jetzt mit einem Strafverfahren wegen Unterschlagung rechnen.

Am Dienstag Mittag parkte eine 44-jährige Frau ihren Wagen an der Bahnhofstraße und hatte beim Verlassen des Fahrzeuges offensichtlich nicht bemerkt, dass ihr zwei 50-Euro-Scheine aus der Tasche gerutscht und auf die Straße gefallen waren. Plötzlich hielt mit quietschenden Reifen ein Auto unmittelbar neben ihrem Wagen, der Fahrer, der dies gesehen haben musste, sprang heraus, bückte sich kurz, rannte zurück in seinen Mercedes und fuhr zügig davon.
Verdutzt fragte die Frau mehrere in der Nähe stehende Kinder, was es mit diesem ungewöhnlichen Bremsmanöver wohl auf sich hatte. Die Kinder hatten beobachtet, dass der Mercedes-Fahrer Geldscheine aufgehoben und eingesteckt hatte. Erst jetzt stellte die 44-Jährige fest, dass ihr 100 Euro fehlten.
Auch der Angestellte eines Busbetriebes an der Bahnhofstraße, bei dem sie eine Fahrkarte kaufen wollte, hatte die Aktion des Mercedes-Fahrers genau beobachtet und bestätigte die Aussagen der Kinder. Zum Glück hatte sich die Frau noch das Kennzeichen des auffälligen Wagens gemerkt, das sie der Polizei mitteilte. Die Beamten hatte den schnellen »Euro-Sammler« wenig später ermittelt. Der 25-Jährige erschien dann auch sofort auf der Paderborner Polizeiwache und gab reumütig seinen »Fund« zurück. Doch die späte Reue nützte ihm nichts mehr: Wegen des Verdachts der - wenn auch nur kurzfristigen - Unterschlagung wurde ein Strafverfahren gegen den Paderborner eingeleitet.

Artikel vom 04.08.2005