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Talsperre verkauft Wasser und Strom

Auch in den nächsten Jahren ist ein günstiger Wasserpreis zu erwarten

Von Karl Pickhardt
Kreis Paderborn (WV). Trinkwasser aus der Aabach-Talsperre ist fast halb so teuer wir das kostbare Nass aus anderen Talsperren. Dies ergibt eine Untersuchung der Unternehmensberatung Dr. Hoke und Leitmann, an der sich der Wasserverband Aabach-Talsperre und drei weitere Verbände freiwillig beteiligt hatten.

Ganz schön clever: Der Talsperrenverband erzeugt mit drei Turbinen Strom, verkauft ihn teuer an Energieversorger und hält damit seine Betriebskosten niedrig. Satte zwei Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen Turbinen in Paderborn, Steinhausen und Geseke aus Wasserkraft. Im Wasserwerk an der Talsperre in Bad Wünnenberg werden etwa vier Millionen Kilowattstunden verbraucht. Das rechnet sich offenbar.
Wasserverbandsgeschäftsführer Klaus-Joachim Prien (62) rechnet an der Aabach-Talsperre auch in den nächsten Jahren mit stabilen Wasserpreisen, die sich bei 30 Cent pro Kubikmeter einpendeln könnten. Die Abhängigkeit vom Energiesektor, den das Wasserwerk als starker Stromverbraucher im Auge behält, minimiert der Talsperrenverband (25 Mitarbeiter) mit Stromerzeugung in eigenen Turbinen.
Während andere Wasserverbände ihre Preise angehoben haben, senkte der heimische Wasserverband sogar teilweise seine Gebühren. Aus der Aabach-Talsperre gibt der Verband Wasser für einen Kubikmeterpreis von 28,8 Cent an seine Mitglieder und Kunden ab, während andere im Durchschnitt 55 Cent verlangten.
Der Wasserverband Aabach-Talsperre versorgt mehr als 200 000 Einwohner der Kreise Paderborn, Soest, Gütersloh und Warendorf mit Trinkwasser. Sie verbrauchen im Jahr etwa elf Millionen Kubikmeter aus der Talsperre, hinter dessen Damm in Bad Wünnenberg im Süden des Kreises Paderborn einschließlich Hochwasserschutz bis zu 20 Millionen Kubikmeter Wasser gestaut werden können. Im Kreis Paderborn sind die Stadtwerke Paderborn sowie die Städte Büren und Bad Wünnenberg Bezieher von »Wasser aus der Heimat«.
Zu vergleichsweise günstigen Wasserpreisen tragen laut Untersuchung die relativ niedrigen Betriebskosten bei. Sie liegen bei 195 Euro pro tausend Kubikmeter, während andere Wasserverbände dafür 268 Euro ausgeben.
In der ersten Vorstandssitzung nach der Neuwahl des Soester Landrats Wilhelm Riebniger zum Verbandsvorsteher als Nachfolger von Dr. Rudolf Wansleben wurde die hohe Unternehmensqualität begrüßt.

Artikel vom 05.08.2005