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Vlotho-Blick aus dem Weltall

»Google-Earth« begeistert die Internet-Nutzer auch in der Weserstadt

Vlotho (han/jg). In diesem Sommer sorgt eine kleine Software für große Begeisterung bei den Internetnutzern. Vom Schreibtisch aus gewährt »Google Earth« atemberaubende Blicke in alle Orte der Welt. Auch Vlotho ist erfasst.

Rasante Fahrten über die Kontinente hinweg, das Abtauchen in die Schluchten des Grand Canyons oder ein Besuch in Ostwestfalen: Startpunkt ist der Weltraum. In rasanter Fahrt zoomt sich der Betrachter aus 6000 Kilometern Entfernung hinab auf die Erdoberfläche, die er nach Belieben drehen und wenden kann.
Während zahlreiche Regionen in den USA und Großbritannien erstaunlich umfangreich erschlossen sind, »fliegt« der Nutzer in Vlotho jedoch noch durch pixelig-verschwommenes »Ackerland«. Die Weser, die Autobahn, Borlefzen, der Uffelner Kiesteich, die Porta Westfalica und die Stadtteile sind erkennbar, das Schulzentrum am Jägerort ist immerhin noch als unscharfes rotes Quadrat dargestellt.
Selbst einzelne Straßen der Weserstadt sind zu sehen, sogar ihre Namen werden teilweise eingeblendet: Margarethenweg, Adlerstraße, Aubignystraße, Mindener Straße sind mit dabei. Vlotho kann nicht nur im senkrechten Blick aus dem Weltall erkundet werden: Die Ansichten lassen sich so drehen, dass der Betrachter wie aus einem Flugzeugcockpit schauen kann.
Die Qualität der Aufnahmen soll insgesamt deutlich besser werden. Noch befindet sich das Angebot hierzulande in einer so genannten Beta-Phase, also in einer Testversion. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hochauflösende Fotos auch vom Kreis Herford vorhanden sind«, verspricht Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland. Dann lassen sich sogar einzelne Gebäude deutlich erkennen. Vorbildlich funktioniert »Google Earth« bereits in Großstädten: Beim Blick auf Berlin kann man vor dem Reichstag deutlich rote Autos von weißen Bussen unterscheiden.
Geplant ist auch eine lokale Suche, beispielsweise nach dem nächsten Bäcker, Supermarkt oder Friseur - für Chicago/USA beispielsweise können diese Daten bereits eingeblendet werden. Werbung soll das Angebot auf Dauer finanzieren.
Im Internet hat sich derweil ein Wettbewerb entwickelt. Fotos von geheimen amerikanischen Flugzeugen, Fußballstadien und Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor sind »Sammelstücke«. Wenn sich die Qualität verbessert, gelten vielleicht schon bald Satelliten-Fotos von der Burg Vlotho als Trophäe.
Wer die Weserstadt aus den Perspektiven von Vögeln und Astronauten kennen lernen will, muss auf alle Fälle einen schnellen Computer mit guter Graphikkarte und reichlich Arbeitsspeicher besitzen. Für das Herunterladen des (kostenfreien und ausschließlich für Windows XP oder 2000 angebotenen) Programms ist überdies ein DSL-Internetanschluss erforderlich.
www.earth.google.com

Artikel vom 04.08.2005