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Tunnellösung würde Heilquellen gefährden

Die geologischen Gutachten sprechen eindeutige Sprache eines zu hohen Risikos

Zur Nordumgehung gibt es neue Gutachten. Dazu hat sich der Vorsiatzende der Notgemeinschaft, Klaus Rasche, geäußert. Auf seine Stellungnahme antwortet dieser Leser.

Zur geplanten Nordumgehung erklärt der Vorsitzende der Notgemeinschaft, dass die Tunnelllösung ... »von den Planern mit dem fadenscheinigen Argument des Quellenschutzes vom Tisch gefegt« wurde. Das ist schlicht und ergreifend falsch. Professor Dr. Michel vom Geologischen Landesamt hat mit seinen Mitarbeitern den Untergrund im Heilbad Oeynhausen jahrelang minutiös geologisch untersucht. Schlussfolgerung: Die Tunnellösung im Bereich der »Oeynhausener Quellenspalte« ist ohne wenn und aber abzulehnen.
Diese Auffassung ist von ihm in zahlreichen Gesprächen und Vorträgen immer wieder öffentlich dargelegt. Erst kürzlich wieder, im Mai dieses Jahres, wurde dieses Thema anlässlich einer Führung von Studenten der Universität Münster im Gespräch mit Professor Michel und mir im Bülow-Brunnen geologisch erörtert. Die im Bülow-Brunnen aushängenden geologischen Profile lassen vertiefende Schlussfolgerung zum geologischen Bau im Bereich der »Oeynhausener Quellenspalte« zu.
Konsequenz: Die Tunnellösung gefährdet die Heilquellen und damit die Existenz des Bades. Der pauschale Vergleich mit dem Weserauentunnel zeigt, dass sich der Vorsitzende der Notgemeinschaft nicht mit dem stratigraphischen Aufbau der Niederterrassensedimente und dem anstehenden Grundgebirge im Bereich der Weser konsequent genug auseinandergesetzt hat. Der geologische Schichtenaufbau ist in überhaupt keiner Weise mit dem Untergrund im Bereich der Piesberg-Pyrmonter-Bäderlinie vergleichbar.
Zum Abgasproblem wird angemerkt, dass in zehn Jahren - wenn die Nordumgehung eventuell fertiggestellt sein würde? - die Technik dieses Problem beseitigt hat. Die Gespräche über eine zu planende Nordumgehung laufen seit rund 30 Jahren. Warum wurden nicht gleich zu Beginn der Gespräche über einen möglichen Autobahnbau - mit Abfahrt Hücker-Moor und Wittel - unter grundlegender Berücksichtigung der naturwissenschaftlichen Fachbereiche (Morphologie, Geologie, Klimatologie) diesbezügliche Untersuchungsergebnisse im zu überplanenden Raum erarbeitet und öffentlich vorgestellt?
DR. JOHANNES HENKEBad Oeynhausen

Artikel vom 04.08.2005