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Strahlende
Kinderaugen
in Satu Mare

Hilfstransporte auf den Balkan

Verl (WB). Satu Mare in Rumänien war das Ziel des 51. Hilfstransports des Vereins »Hüttis Balkanhilfe«. Die Firmen Deppe Profiform und Heroal aus Verl sowie die Spedition Kahmen aus Gütersloh hatten drei Lkw samt Anhänger zur Verfügung gestellt, so dass insgesamt 36 Tonnen Hilfsgüter nach Satu Mare gebracht werden konnten.

Als Fahrer waren Heinz Kesten, Bernhard Hagenkord, Peter Derksen, Peter Scheunemann sowie der Vereinsvorsitzende Günter Hüttenhölscher im Einsatz. »Am Grenzübergang Ungarn/Rumänien war es rappelvoll. Trotzdem ging die Abfertigung ungewöhnlich schnell, da ausnahmsweise einmal mehrere Schalter geöffnet waren«, berichtet Günter Hüttenhölscher. »Nach knapp einer halben Stunde waren die Lkw verplombt und wir in Rumänien. Bei früheren Transporten hatten wir schon mal sieben bis acht Stunden Wartezeit auf ungarischer Seite.« Da auch beim rumänischen Zoll recht schnell alle Formalitäten erledigt waren, war der Konvoi schon viel eher am Ziel als geplant.
Somit hatten die Fahrer Zeit, bei einem Spaziergang die Innenstadt von Satu Mare zu erkunden. »Der ehemalige Caritasdirektor und jetzige Finanzdirektor der Diözese, Pastor Tiberius Schulper, führte uns zu dem von Nicolae Ceausescu erbauten Klatschplatz. Dort wurden im Kommunismus Hunderte von Privathäusern enteignet und platt gemacht. An ihrer Stelle wurden hässliche zwölf- bis 15-stöckige Plattenbauten gebaut. Alle mit kleinen Balkonen zum Klatschplatz hin. Auf der gegenüberliegenden Seite steht eine Arena wie das Kolosseum in Rom. Vom Podium in der Mitte hielt Ceausescu seine Reden und das Volk musste klatschen und Hurra rufen«, schildert Günter Hüttenhölscher. »Pastor Schulper erzählte uns, dass es für die Enteigneten heute schwierig ist, ehemaligen Grund- und Hausbesitz nachzuweisen. Denn während der Revolution wurden die Rathäuser gestürmt und die Bürger warfen alle Papiere und Dokumente aus den Fenstern, so dass in den Straßen und Gassen kniehoch Papier lag.«
Am nächsten Tag wurden die Lkw entladen und am Nachmittag besichtigten die Verler die Einrichtungen der Caritas. An die Kinder verteilten sie Schokolade. »Ein Blick in die strahlenden Kinderaugen ist der Lohn für alle Arbeit und Mühe«, betont Günter Hüttenhölscher. Einen Tag später ging es dann wieder gen Heimat. Wer mehr über die Arbeit der Caritas in Satu Mare erfahren möchte, kann sich im Internet unter www.caritas-satumare.org informieren.
Auch für die 52. Aktion nur wenig später war Rumänien das Ziel. Diesmal ging es mit einem Lkw samt Anhänger der Firma Deppe Profiform, gesteuert von Heinz Kesten und Arnold Deppe, nach Temiswar. Dieser Hilfstransport lief in Kooperation mit der Organisation »Triumph des Herzens - Hilfe für Ost-Europa« mit Sitz in Schonungen bei Ulm. Überbracht wurden 20 Tonnen Dachpfannen und Kleidung für ein vom Hochwasser geschädigtes Dorf bei Temiswar.
Für Ende August plant »Hüttis Balkanhilfe« den 53. humanitären Hilfskonvoi. Zum dritten Mal soll es nach Banja Luka in Bosnien-Herzegowina gehen.

Artikel vom 04.08.2005