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Neue Windräder an Stemweder Grenze

Auf dem Gebiet der Gemeinde Bohmte gehen Ende Oktober sechs Anlagen in Betrieb

Von Dieter Wehbrink (Text und Fotos)
Drohne/Haldem/Bohmte (WB). Die riesigen Stahltürme sehen im Moment noch aus wie Fabrikschornsteine. Wenn sie demnächst den Turbinenkopf mit den riesigen Rotoren erhalten, befindet sich die oberste Flügelspitze der 1,5 Megawatt-Windkrafträder in einer Höhe von 150 Metern.

Somit dürften die Windenergieanlagen, die auf Bohmter Gebiet direkt an der Grenze zu Drohne und Haldem entstehen, auch in Stemwede weithin sichtbar sein. Zwei der Windräder befinden sich nur 30 Meter von der Gemeindegrenze entfernt. Wie Alf Dunkhorst, bei der Gemeinde Bohmte zuständig für die Bauleitplanung, der STEMWEDER ZEITUNG berichtete, sollen die sechs Anlagen Ende Oktober fertiggestellt sein und Strom in das Netz einspeisen.
Zurzeit werden die Masten aufgestellt, die ohne Flügel bereits eine Nabenhöhe von 111,50 Meter aufweisen. Um die Anlagen des Herstellers »Südwind« aufstellen zu können, ist ein riesiger Kran im Einsatz. Die Investorengruppe, so Dunkhorst, habe drei Firmen gegründet: die »Fidos Bohmte Windkraft GmbH & Co.KG«, die »IQ-Windpark 9. Betriebs GmbH & Co.KG« sowie die »Bohmte-Netz-GmbH«. Der Hauptinitiator komme aus Bad Essen.
Um den erzeugten Strom einspeisen zu können, errichten die Investoren im Industriegebiet Bohmte einen Transformator, der die Energie in das Leitungsnetz abgibt. Dank gesetzlich garantierter Einspeisevergütung ist die Stromerzeugung mit Windkraft wirtschaftlich lukrativ.
Bohmte hat sich - wie fast alle Kommunen - dafür entschieden, Windkraftanlagen nur in einem speziell ausgewiesenen Vorranggebiet zuzulassen. »Wir wollten verhindern, dass die Turbinen überall in der Gemeinde aufgestellt werden können und unsere Landschaft ÝzerspargelnÜ«, betont Alf Dunkhorst. Ein Ingenieurbüro erstellte ein Gutachten, das die Flächen an der Stemweder Grenze favorisierte. Bohmte änderte den Flächennutzungsplan und stellte einen Bebauungsplan auf - der Windpark war geboren. Dass die sechs Anlagen »nur« eine Leistung von 1,5 Megawatt haben und nicht noch größer geworden sind, obwohl heute viel leistungsfähigere Windräder gebaut werden, liegt am Zeitpunkt der Bebauungsplan-Festschreibung. Dunkhorst: »In den Jahren 2002 und 2003 waren 1,5 Megawatt schon recht gut.«

Artikel vom 06.08.2005