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Auf Spuren von Luther und Bach »gewandelt«

Senioren-Posaunenchor Ostwestfalen besucht Thüringen - Bericht von Wilfried Thünemann

Dielingen (WB). Wilfried Thünemann hat einen Reisebericht über die Fahrt des Senioren-Posaunenchores Ostwestfalen nach Thüringen verfasst. Der Dielinger schreibt:

»ÝEine Reise mit FolgenÜ hatten wir 2003 unsere Reiseerfahrungen in der Elbmetropole Dresden überschrieben. Nun dürfen wir nach unserer Thüringenreise dankbar über die ÝFolgenÜ einen weiteren Bericht schreiben. 48 jung gebliebene Bläserinnen und Bläser aus den Senioren-Posaunenchor, der inzwischen 145 aktive Mitglieder zählt, begaben sich erneut auf eine Musikreise: Dieses Mal führte sie nach Thüringen. Die Ehepaare Drees und Schmidt aus Bielefeld hatten in mühevoller Kleinarbeit alles geplant und professionell arrangiert.
Es galt, auf den Spuren von Martin Luther und Johann Sebastian Bach zu ÝwandelnÜ. Die Verantwortung für das musikalische Programm dieser Reise lag in den bewährten Händen von Werner Benz, der den Chor seit seiner Gründung 1999 leitet. Mit zwei Bussen machten sich die musizierenden Senioren mit ihren Angehörigen am 29. Juni auf den Weg.
Schon in Eisenach ÝtreffenÜ wir Bach und Luther. Fast ehrfürchtig bestaunen wir im Bachhaus die Geschichte sowie unzählige Exponate dieses großen Meisters. Auf der Wartburg ist dann natürlich Martin Luther das Thema. Die Einstimmung ist somit schon am ersten Reisetag gelungen.
In Finsterbergen am Rennsteig wartet das Hotel mit all seinen Dienstleistungen für diese Woche auf uns. In Weimar, unserem nächsten Ziel, ÝbegegnenÜ wir natürlich an jeder Stelle Goethe, Schiller und natürlich Bach. Am Abend passt kaum noch ein Geschichtsdatum in unsere ÝrauchendenÜ Köpfe. Natürlich stehen täglich Morgenchoräle, Proben und Abendmusik auf dem Programm.
Werner Benz erweist sich wieder einmal als Motivationskünstler, wenn Geist und Körper der Senioren müde erscheinen, denn Müdigkeit zählt nicht, sind wir doch im Land der größten Klassiker. Musikalische Gottesdienste und Konzerte wollen gut vorbereitet sein. Das Musizieren am Morgen und Abend am Hotel unter Leitung von Wilfried Brink ist traditionell fester Bestandteil dieser Reisen.
Gotha mit Schloss Friedenstein, Museum und Theater begrüßt uns auf der nächsten geschichtlichen Etappe. In der schmucken, vollbesetzten Kirche in Waltershausen, auch Ýkleine Schwester der Frauenkirche zu DresdenÜ genannt, geben wir Senioren eine Abendmusik, natürlich mit Sätzen von J. S. Bach. Wir sehen das Stammhaus der Bachfamilie in Wechmar, bewundern den lückenlosen Stammbaum vom 17. Jahrhundert an und besuchen die Bachkirche in Arnstadt.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch der liebevoll restaurierten Traukirche Bachs in Dornheim. Im Innenhof vor der Kirche musizieren wir zur Freude der Besucher und unserer Gastgeber. Wenn Senioren am Rennsteig sind, ist es unerlässlich, diesen unter die Füße zu nehmen, wenn auch nur ein kurzes Stück.
Finsterbergen ist ein Dorf gelegen in einem Tal des Thüringer Waldes, ein kleines Dorf, nicht einmal 2000 Einwohner. Die Kirchengemeinde feiert ihr 275-jähriges Bestehen, die Trachtengruppe gleichzeitig ihren 110. Geburtstag und wir sind dabei. Wir Ostwestfalen dürfen dieses Fest musikalisch mitgestalten, in der zu diesem Festtag restaurierten wunderschönen Kirche. Ein besonderes Erlebnis mit sehr vielen Begegnungen.
Einen ganzen Tag können wir im bequemen Reisebus den Thüringer Wald kennen lernen, natürlich nur eine Stippvisite. Georgenthal zum Beispiel, ein Städtchen mit Kloster, eingebettet im 300 Millionen Jahre alten Schiefergebirge oder Ohrdruf mit dem Schloss Ehrenstein, der Christianisierung durch Bonifatius im 8. Jahrhundert. Wir besuchen den bekannten Wintersportort Oberhof mit den internationalen Sportstätten. Die Rundreise führt uns weiter nach Schmalkalden. Hier sind wir wieder auf Luthers Spuren. Von 1546 bis 1547 wurde der Schmalkaldische Krieg geführt um Luthers Theorie zu schützen, aber dieser ging für die Protestanten verloren.
Auch eine Reisewoche hat bekanntlich nur sieben Tage und diese fliegen nur so dahin. Morgenchoral und Abreise aus Finsterbergen, aber Erfurt ÝdürfenÜ wir nicht auslassen. Beeindruckt stehen wir vor dem Dom und die Stadtführung lässt uns staunen. Geschichte und Baukunst reichen sich hier die Hand. Die Landeshauptstadt zeigt sich im Sonnenschein in ihrem besten Kleid. Unser Hauptziel ist das Augustinerkloster, die erste Station Luthers als Mönch. Für uns Senioren ÝEhre und PflichtÜ, an diesem Ort einige Choräle von Luther und Bach zu spielen. Ein würdiger Abschluss einer wunderschönen Reise, Eine Reise mit Folgen? So Gott will!«

Artikel vom 05.08.2005