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Ruhestand ist
kein Thema

Bruder Dr. Hermann Schalück OFM

Rheda-Wiedenbrück (de). Für die große Familie Schalück, den Franziskanerkonvent und viele St. Viter ist der kommende Sonntag ein besonderer Festtag: Ein Sohn des Ortes feiert den 40. Jahrestag seiner Priesterweihe: Bruder Dr. Hermann Schalück OFM.

Aus diesem Anlass wird um 9 Uhr in der Sankt Viter Pfarrkirche ein Festhochamt gefeiert. Für die musikalische Bereicherung sorgt mit seinem Gesang der Pfarrkirchenchor. Anschließend ist ein Beisammensein auf dem elterlichen Hof des Jubilars, Schalück, geplant.
Der Jubilar hat schon vor langer Zeit seinen Heimatort verlassen, aber in all den Jahren steten Kontakt gehalten, hat aus seinen bäuerlichen Wurzeln immer wieder Kraft gewonnen. Eng ist die Bindung zu seiner Familie. Ohne Zweifel wurde er dadurch auch zu einem Bindeglied in der Sippe, das den Zusammenhalt der Familienzweige förderte.
Geboren wurde der Jubilar am 8. Mai 1939 als siebtes von neun Kindern der Eheleute Wilhelm und Ida Schalück. 1959 trat er in den Franziskanerorden ein, studierte Theologie und Philosophie und legte 1963 das Ewige Gelübde ab. 1965 empfing er im Hohen Dom zu Paderborn durch Lorenz Kardinal Jaeger die Priesterweihe. 1970 promovierte er zum Doktor der Theologie. Ein Blick in sein Tätigkeitsspektrum zeigt, dass sich dieser Mann nicht schont, wenn er Aufgaben übernimmt. Sein Credo für seine Wirken bei missio Aachen: »Mission gehört zum Wesen der Kirche und zeigt Perspektiven, die dem Menschen des Jahrhunderts Sinn, Orientierung und Zukunft geben können«. An Ruhestand denkt der Jubilar übrigens nicht.
Dozent für systemathische Theologie war von 1970 bis 1974 an den Ordenshochschulen in München und Münster. Die Leitung der Nordwestdeutschen Franziskanerprovinz hatte er von 1973 bis 1983 inne. In diese Zeit fallen seine Visitationsreisen in den Nordosten Brasiliens. Als Generalsekretär des Ordens in Rom war er zwei Jahre für Ausbildung und Studium verantwortlich und bis 1991 Mitglied der Ordensleitung mit Zuständigkeit für West- und Mitteleuropa. Von 1991 bis 1997 stand er als Generaloberer an der Spitze des Ordens. In dieser Zeit machte er Visitationen in 80 Ländern der Erde, auch in China, Vietnam und Kuba. Gastvorlesungen hielt er an Ordensuniversitäten und Hochschulen. Erfolgreich arbeitete er als ordentliches Mitglied der Bischofsynode über Afrika. Im Jahr 1997 wurde er zum Präsidenten des Internationalen Katholischen Missionswerkes missio ernannt. Seit 1998 ist er Präsident von missio Aachen, Vorstandsmitglied der Kommission »Justitia et Pax« und der Konferenz Kirche und Entwicklung e. V. Den Vorsitz führt Bruder Dr. Herrmann Schalück im Chinazentrum St. Augustin und im Missionswissenswissenschaftliche Institut missio. Er gehört ferner zum geschäftsführenden Vorstand des Deutschen Katholischen Missionsrates in Bamberg.

Artikel vom 05.08.2005