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Pfosten-Posten
macht Sorgen

Union: Eine Torfrau muss noch her

Von Hans-Heinrich Sellmann
Halle (WB). Vor einem Jahr startete Handball-Oberligist HSG Union 92 Halle mit drei Torfrauen in die Saison. Dieses Mal sind es de facto auch drei - mit dem kleinen Unterschied allerdings, dass keine über die nötige Erfahrung verfügt. Die Haller suchen händeringend nach einer neuen Torwartin.

Sandra Huck, seit Jahren die unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten der Union, bekommt ein Kind und steht deswegen in dieser Spielzeit nicht zur Verfügung. Jennifer Ebreo hat den Verein in Richtung des Altkreis- und Liga-Konkurrenten Steinhagen verlassen. »Wir wissen seit vier Wochen, dass auch Sandra uns fehlen wird, und haben sofort die Suche nach einer Nachfolgerin gestartet. Es gibt aber noch keine«, sagt Frauenwart Karl-Heinz Tonn. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, als müssten die Haller das Problem intern lösen. Die A-Jugendlichen Rebecca Preuss und Magali Werft sowie Bianca Kurek aus der zweiten Mannschaft stehen bereit. Ob eine von ihnen jedoch jetzt schon das Zeug zu einem echten Rückhalt in dieser Spielklasse hat, darf bezweifelt werden. So ist auch Trainer Andreas Gohr »ein bisschen mulmig« bei der Sache: »Wir brauchen unbedingt eine neue Torhüterin. Wenn wir die drei ins kalte Wasser werfen würden, täten wir niemandem einen Gefallen - ihnen nicht und uns auch nicht.«
Für den Coach hängt die Besetzung des Pfosten-Postens unmittelbar mit den Saisonerwartungen zusammen: »Ohne Verstärkung im Tor spielen wir um den Klassenerhalt. Mit wollen wir den fünften Platz verbessern.« Die Mannschaft verfüge über gute Einzelspielerinnen und habe starke jungen Spielerinnen im Hintergrund. Rang vier hinter dem Spitzentrio Verl, Wettringen und Lenzinghausen könne dann schon möglich sein.
Abzuwarten bleibt allerdings, wie die weiteren Abgänge neben Ebreo verkraftet werden. In Violetta Lewicz und Birgit Pape, die für die »Zweite« vorgesehen ist und nur für den Fall der Fälle bereit steht, geht dem Team jede Menge Erfahrung verloren. Und Annika Deppe galt vor Jahresfrist noch als die große Zukunftshoffnung, spielt nun aber für Kreisrivale TV Verl.
Bei der Zusammenstellung der Vorbereitungstermine haben die Verantwortlichen relativ viele Testspiele eingebaut. Denn eine Handvoll starker Einzelakteure reicht nicht, »wir wollen auch den Zusammenhalt fördern«, sagt Karl-Heinz Tonn. Dass die beiden wirklichen Neulinge neben Rückkehrerin Martina Steffen und Youngster Rebecca Preuss keinerlei Eingewöhnungsproblem bekommen, dafür ist längst gesorgt. Julia Beier vom TuS Spenge hat schon die Aufstiegsspiele der Haller A-Mädchen mitgemacht, und die »ehrgeizige« (Gohr) Linkshänderin Yvonne Südmersen (kommt von Verbandsligist VfL Mennighüffen) trainiert bereits seit zwei Monaten mit der Mannschaft.

Artikel vom 04.08.2005