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Martins-Stift
ist etwas
Besonderes

Neuer Leiter zieht Bilanz

Von Julia Lüttmann (Text und Foto)
Spenge (SN). Kaum etwas ist prägender für ein Seniorenzentrum als die Heimleitung. Nach 15 Jahren hat es im Spenger St. Martins-Stift nun einen »Führungswechsel« gegeben. Am 1. April trat Martin Klein als Nachfolger von Wolfgang Dörscheln seinen Dienst an. Und schon jetzt haben er und seine Frau Vera festgestellt, dass das St. Martins-Stift ein ganz besonderes Haus ist.

»Dieses Haus ist ein Haus der Diakonie«, beschreibt Martin Klein. Und man spüre deutlich die diakonische Ausprägung: »In unserem Haus sind fast 40 Ehrenamtliche aktiv, im Café, im Hospiz, im Wohnbereich. Das gibt es nicht in jeder Einrichtung.« Martin Klein spricht aus Erfahrung. In den vergangenen 20 Jahren hat er in verschiedensten Einrichtungen gearbeitet: in einem Haus für wohnungslose Männer und Frauen in Nienburg, in einer Teilanstalt der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel und in den vergangenen sechs Jahren in Zetel bei Oldenburg als Leiter eines Seniorenheimes mit angeschlossenen Altenwohnungen.
Auf die freiwerdende Stelle im St. Martins-Stift bewarb sich der Diakon, weil er mit seiner Familie zurück nach Ostwestfalen wollte. »Wir haben neun Jahre in Bielefeld gelebt, haben hier Familie und Freunde.«
Der Umzug nach Spenge ist abgeschlossen, die Familie hat die Wohnung im Seniorenzentrum bezogen, in der zuvor auch die Familie Dörscheln gelebt hatte. Mit Martin und Vera Klein zogen dort die 20-jährige Tochter Sophia und der 16-jährige Sohn Benjamin ein. Sophia beginnt in Kürze zu studieren, Benjamin besucht das Gymnasium. »Wir haben uns bewusst entschlossen, hier zu wohnen«, betont Klein. »Wir wollten das so!« Seit Anfang Juli ist auch Ehefrau Vera im St. Martins-Stift tätig, hat Aufgaben im begleitenden Dienst übernommen. In ihrer Freizeit entspannen sich die Kleins am liebsten beim Kochen. Außerdem spielt die ganze Familie gerne Pool. In Spenge fühlen sie sich schon jetzt sehr wohl, hoffen, dass sie hier heimisch werden.
Bewohner, Angehörige, Ehrenamtliche und Mitarbeiter - längst kennt Martin Klein noch nicht jedes Gesicht.Ê»Aber die Menschen grüßen mich schon auf der Straße«, hat er festgestellt. Er hat sich vorgenommen, das Haus erst einmal gründlich kennen zu lernen, zwei Jahre könne das schon dauern. Große Veränderungen strebt er jedoch nicht an. »Hier gibt es sehr viele Mitarbeiter, die sehr genau wissen, was sie machen.« Und so soll es auch bleiben. Der Diakon möchte in erster Linie an die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger anknüpfen. Beeindruckt hat ihn besonders, wie sehr sich Wolfgang Dörscheln in verschiedenen Kreisen engagiert, Ausstellungen organisiert und das Haus damit für die Bevölkerung geöffnet hat. »Ich möchte die guten Sachen, die die Döschelns ins Leben gerufen haben, weiterführen«, betont Klein. Und er möchte sich bemühen, auch im Alltagsgeschäft seelsorgerisch tätig zu sein. »Das ist die Hauptaufgabe der Einrichtung«, ist der Diakon überzeugt.

Artikel vom 05.08.2005