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Sondertermin
mobilisiert 137
Blutspender

Große Resonanz auf DRK-Aufruf

Versmold (igs). Es sind nur 500 Milliliter. Doch sie können Leben retten. 137 Männer und Frauen gaben am Dienstag in der DRK-Seniorentagesstätte ihr Blut - ein Sondertermin, um die knappen Blutreserven wieder aufzufüllen.
122 routinierte Spender und 15 Erstspender kamen in die Tagesstätte. »Sowohl die Zahl der Spender insgesamt als auch die Zahl der Erstspender hat damit über unseren Erwartungen gelegen«, freut sich Ingrid Keller, stellvertretende Vorsitzende des Blutspendedienstes in Versmold. Denn schließlich war es ein Sondertermin in der Tagesstätte -Êaußerhalb der üblichen acht Blutspendetermine, die das Rote Kreuz über das Jahr verteilt in der Hauptschule Versmold und in der Matthias-Claudius-Schule in Oesterweg anbietet.
Die Spenderinnen und Spender brachten am Dienstag gerne ein wenig Geduld mit, bis sie auf einem der Betten zum Aderlass Platz nehmen konnten. Schon zu Beginn reihten sich die Blutspender in eine immer länger werdende Warteschlange ein -Êder Sondertermin wurde zu einem wahren Spender-Magnet. »Wir arbeiten an einer Lösung, dass es das nächste Mal wieder etwas schneller geht«, verspricht Ingrid Keller.
Das Team des Blutspendedienstes West und der ehrenamtlichen DRK-Helferinnen aus Versmold ließ trotzdem keine Hektik aufkommen. Dass alles glatt läuft, Êdafür sorgt schon die große Routine, die alle -Êvom Arzt bis hin zur Helferin am Bett - mitbringen. Und natürlich auch die Spender selbst, denn die meisten von ihnen sind »Wiederholungstäter«. So wie Wolfgang Kroll: Der Versmolder hatte nach einem Beitrag im Radio beschlossen, zum Spenden zu gehen. »Ich hatte gehört, dass in NRW nur noch sehr wenig Blut vorhanden ist. Und gerade meine Blutgruppe 0 ist sehr begehrt«, erzählt der Versmolder, während Teamleiterin Iris Krass die Blutentnahme durch die Ellenbogenvene vorbereitet: die Haut desinfizieren, das »Abzapfen«, schließlich das kleine Pflaster, das die Einstichstelle bedeckt.
Dass er spendet, inzwischen sogar zum zwölften Mal, ist für Wolfgang Kroll keine Frage: »Schließlich kann man selber oder die Kinder einmalauf gespendetes Blut angewiesen sein.« Die Spenden braucht das DRK für Notfälle - etwa für Operationen, bei denen Patienten Blut verlieren, für verunglückte Personen oder für eine Blutaustausch-Transfusion, um Neugeborene zu retten.
So wie beim Team des Blutspendedienstes West sitzt auch beim Helferinnenteam vor Ort jeder Handgriff: 16 Helferinnen waren am Dienstag, zum Teil von 14 bis 21 Uhr, im Einsatz, um die Spender zu empfangen, zu begleiten und zu verpflegen. Ob Kuchen, Schnittchen, Würstchen, Kartoffelsalat oder die beliebte Quarkspeise - niemand musste die Seniorentagesstätte mit knurrendem Magen verlassen. »Wir sind ein routiniertes Team«, sagt Ingrid Kroll. »Jeder kennt seine Aufgabe.« Das muss auch sein, damit alles reibungslos läuft -Êschließlich gibt es vom liebevollen Eindecken der Tische über den Service, das Schneiden des Aufschnitts bis hin zum Geschirr waschen und wieder einräumen eine Menge zu tun für die Frauen. Die meisten von ihnen sind schon seit Jahren dabei und stellen ihre Arbeit ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache. Auch bei den nächsten Terminen in der Hauptschule (4. Oktober) und Matthias-Claudius-Schule in Oesterweg ( 11. Oktober) werden sie wieder dabei sein. Denn auf eins können sich die Versmolder verlassen: Ihre Blutspenden werden auch in Zukunft benötigt -Êund die Helferinnen werden weiterhin dafür sorgen, dass es den Spendern an nichts fehlt.

Artikel vom 04.08.2005