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Diebe stehlen 300 Koi-Karpfen

Unbekannte dringen in Peter Bauers Aufzuchtbetrieb ein - Verlust 800 Euro

Von Volker Zeiger
Herford/Enger (HK). Der Verlust schmerzt ihn, doch er trägt ihn mit Fassung: Peter Bauer, Fischzüchter aus Enger-Besenkamp, ist bestohlen worden. Unbekannte entwendeten 300 Koi-Karpfen aus einem von insgesamt sieben Bassins, die Bauer zur Aufzucht benutzt (wir berichteten kurz).

In der Nacht zum Dienstag waren Unbekannte von einem angrenzenden Feld aus auf das Grundstück von Peter Bauer am Lüchtenweg in Besenkamp gelangt und hatten sich in aller Ruhe einem der Bassins zuwenden können, das nicht im Schein eines Halogenstrahlers lag. Mit einem Kescher holten sich die Diebe die zwischen 10 und 15 Zentimeter langen und bunten Tiere aus dem Becken und verschwanden damit in der Dunkelheit.
Bauer (38) staunte am Dienstag nicht schlecht, als er seine Fische füttern wollte. »600 waren vorgestern hier im Bassin drin«, sagte er, »die Hälfte ist jetzt weg«. Einen Verdacht, wer die mutmaßlichen Täter sein könnten, äußerte er gegenüber der Polizei. Am Montagnachmittag hatten sich demnach zwei Männer in Bauers »Kaltwasserfischzucht« auffällig nach Kois erkundigt. Dieser Zeitung gegenüber sagte Bauer außerdem, dass die beiden Männer vorgaben, zehn bestimmte Kois kaufen zu wollen. »Sie müssten aber einen langen Weg, der gut 24 Stunden dauere, zurücklegen, sagten sie.« Dazu bräuchten sie die Fische in Tüten verpackt und mit Sauerstoff befüllt. Bauer lehnte das, wie er sagte, ab. Denn solch ein Transport schade den Tieren nur.
»Normalerweise habe ich mit ehrlichen Kunden zu tun«, erzählt Bauer. »Das sind Liebhaber, die von den Kois fasziniert sind«. Er selbst ist ein Fan dieser besonderen Sorte von Spiegelkarpfen, wie sie auch genannt werden. Vor elf Jahren hatte Bauer als passionierter Angler mit der Aufzucht kleiner Kois angefangen. 1998 zog er mitsamt Bassins und Kois nach Enger-Besenkamp um, meldete die Kaltwasserfischzucht als Gewerbe an. Er bezieht von Lieferanten die etwa fünf bis zehn Zentimeter langen Kois und lässt sie - in sieben Bassins im Freien und den meisten der zwölf Bassins, die sich im Keller seines Hauses befinden - ihre Bahnen ziehen. Die Aufzucht besteht darin, dass Bauer den Fischen das besondere Futter verabreicht, das ihnen unter anderem die Farbgebung verleiht, welche Menschen so fasziniert. »Ich kaufe in großen Mengen und verkaufe weiter«, sagt der Züchter, der in Vlotho einen Teich bewirtschaftet und dort mehrere tausend Kois schwimmen lässt. Nun hofft Bauer, dass die Polizei den Dieben auf die Spur kommt. Einer Beschreibung zufolge sollen sie zwischen 25 und 30 Jahre alt sein. Einer hat dunkle Haare und eine markante Narbe im Gesicht. Sie geht zwischen den Augen über die rechte Wange am Mundwinkel vorbei und reicht bis über das Kinn. Von dem zweiten Mann ist bekannt, dass dieser aus Südosteuropa stammen könnte. Beide Männer waren mit einem tiefer gelegten blauen VW Polo Coupé unterwegs. Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter % 88 80 entgegen.

Artikel vom 04.08.2005